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NDR muss suchen

Ben Dolic hat genug vom ESC

Während die Hälfte der teilnehmenden Länder ihre siegreichen Interpret*innen von 2020 auch im kommenden Jahr zum ESC senden wollen, zieht der deutsche Vorjahresgewinner Ben Dolic die Reißleine.


Ben Dolic wird nächstes Jahr nicht "Germany twelve points" hören (Bild: NDR)
  • 17. November 2020, 09:08h 6 3 Min.

Der 23-jährige Popsänger Ben Dolic wird 2021 nicht für Deutschland zum Eurovision Song Contest nach Rotterdam fahren. Das hat der Zweitplatzierte der Castingshow "Voice of Germany 2018" und Sieger des ESC-Vorentscheids 2020 am Montag via Instagram bekanntgegeben.

In dem englischsprachigen Eintrag erklärte der gebürtige Slowene: "Ich habe jeden Augenblick der Eurovisionsreise genossen und danke allen, die an mich geglaubt und mich auf jedem Schritt begleitet haben. Das wird immer ein Kapitel meines Lebens bleiben, das ich in Ehren halten werde und auf das ich gerne zurückblicke." Die Entscheidung, nicht erneut am Auswahlverfahren des NDR teilzunehmen, sei ihm schwer gefallen. "Aber in diesem Moment ist sie die richtige", so Dolic. Dem noch zu findenden ESC-Beitrag wünschte Dolic Glück und erklärte: "Genießt die Reise!"

Alexandra Wolfslast, die NDR-Delegationschefin für den deutschen Beitrag beim ESC, bedauerte den Ausstieg: "Wir finden es sehr schade, dass Ben Dolic nicht weiter am Auswahlverfahren für den ESC 2021 teilnehmen möchte. Er hat uns als Vertreter Deutschlands in diesem Jahr überzeugt, aber natürlich verstehen und respektieren wir seine Entscheidung. Wir danken ihm von Herzen für seinen Einsatz und wünschen ihm alles Gute!"

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Dolic und sein Song "Violent Thing" waren im Februar vom NDR als deutscher Beitrag für den ESC 2020 vorgestellt worden (queer.de berichtete). Der Sänger war vor zwei Jurys aus 607 Künstler*innen und 568 Songs intern ausgewählt worden, einen Vorentscheid mit Zuschauerbeteiligung hatte es nicht gegeben. Nach der coronabedingten Absage des ESC konnte der Song nicht auf großer Bühne vorgestellt werden.

"Violent Thing" war in Deutschland ein moderater Erfolg, der zwar hin und wieder im Radio zu hören war. Er verfehlte allerdings den Einzug in die nationalen Charts. Dieses Schicksal ereilte in diesem Jahrtausend nur zwei deutsche Vorentscheid-Siegersongs ("Let's Get Happy" von Lou im Jahr 2003 und "Sister" von S!sters im Jahr 2019).

Direktlink | Das offizielle Video von "Violent Thing" wurde auf Youtube fast zwei Millionen Mal abgerufen
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Anders als Deutschland schicken viele andere nationale TV-Sender ihre Gewinner*innen von 2020 erneut ins Rennen nach Rotterdam: Bislang haben dies 20 der 41 teilnehmenden Länder angekündigt. Dazu zählen Österreich (Vincent Bueno), Australien (Montaigne) und Island (Daði og Gagnamagnið). Sie dürfen laut den ESC-Regularien allerdings nicht mit dem selben Lied wie im Vorjahr antreten, sondern nur mit einer bislang unveröffentlichten Neukomposition.

Bereits im Juli kündigte der NDR an, dass es auch im kommenden Jahr keinen nationalen Vorentscheid im TV, sondern wieder eine interne Auswahl geben wird, bei der Dolic zudem nicht gesetzt sei (queer.de berichtete). Der Sänger hatte zunächst erklärt, sich in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Boris Milanov wieder um eine Teilnahme bewerben zu wollen.

Das letzte Mal, als Deutschland einen Song ohne Zuschauerbeteiligung zum ESC-Finale schickte, war 2009. Damals wählte eine interne Jury die Band "Alex Swings Oscar Sings!" als deutschen Beitrag aus. Bei diesem Beitrag ist vor allem in Erinnerung geblieben, dass der amerikanische Burlesque-Superstar Dita van Teese für den Auftritt im ESC-Finale gewonnen werden konnte. Ergebnis: Platz 20 von 25. (dk)

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#1 chrissAnonym
  • 17.11.2020, 10:33h
  • Hoffentlich wird der deutsche Beitrag nächstes Jahr genauso gut. Ich hoffe dann auch, dass sich für die nächsten Jahre ein einheitliches Konzept für die Auswahl findet. Da hat es in den letzten Jahren an Struktur gefehlt.
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#2 lys asAnonym
  • 17.11.2020, 10:48h
  • ein glück, dass das fistelstimmchen weg ist.
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#3 RechtzeitigAnonym
  • 17.11.2020, 19:01h
  • Besser als damals dieser Andreas Kümmert, der zwar am Vorentscheid teilnahm, aber erst nach seinem Sieg verkündete, dass er doch nicht teilnehmen will.

    Und noch schlimmer war dann die Reaktion von Barbara Schöneberger, die dann einfach die Zweitplatzierten zu Siegern erklärt hat, ohne erst mal die Reaktion der Verantwortlichen abzuwarten. Denn mit kurzem Nachdenken war jedem klar, dass ohne Kümmerts Teilnahme ja auch das Endergebnis ganz anders ausgesehen hätte und die Zweitplatzierten dann nicht unbedingt auf Platz 1 gelandet wären.

    Dann lieber wie Ben Dolic, rechtzeitig sagen, dass man nicht mehr möchte.

    Vollen Respekt für die klare, rechtzeitige Kommunikation.
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