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Texas
Ehemann von Joe Exotic wegen Alkohol am Steuer festgenommen
Während Dillon Passage am Wochenende eine Zelle von innen gesehen hat, macht sich sein Ehemann Joe Exotic Hoffnungen, mit Hilfe von Donald Trump bald in Freiheit zu kommen.

Instagram / dillert_lclm) Dillon Passage schaut offenbar in Abwesenheit seines Liebsten ein bisschen zu tief ins Glas (Bild:
- 18. November 2020, 12:48h - 3 Min.
Der 23-jährige Dillon Passage ist am Sonntag wegen Trunkenheit am Steuer im texanischen Bezirk Travis County festgenommen worden. Der Ehemann des durch die Netflix-Doku "Tiger King" weltweit bekanntgewordenen Joe Exotic könnten nun bis zu 180 Tage Gefängnis drohen. Passage hatte zuvor eine Bar in der Metropole Austin besucht, wie aus (inzwischen gelöschten) Bildern auf seinem Instagram-Profil hervorgeht.
Laut der Polizei sah ein Beamter das Auto von Passage am Sonntagmorgen um 1.30 Uhr am Rand einer Landstraße mit ausgeschaltetem Rücklicht stehen. Passage habe gelallt und nicht gewusst, in welcher Region er sich gerade befinde. Daraufhin sei er auf die Wache mitgenommen worden. Seine Kaution sei später auf 3.000 Dollar (2.500 Euro) festgelegt worden.
Joe Exotic: "Alkohol war kein Problem, als ich zu Hause war"
Joe Exotic erklärte nach dem Zwischenfall auf Instagram, er sei froh, dass niemand durch die Alkoholfahrt seines Ehemannes zu schaden gekommen sei. "Ich liebe meinen Mann und bin da für ihn, wie er auch für mich dagewesen ist. Wenn wir alle etwas davon lernen, dann das: Es ist unverantwortlich, Alkohol zu trinken und ins Auto zu steigen." Der 57-Jährige, der derzeit eine Haftstrafe wegen geplanten Auftragsmords und Tierquälerei absitzt, deutete gleichzeitig an, dass die Alkoholfahrt wohl mit seinem Gefängnisaufenthalt zusammenhängt: "Alkohol war kein Problem für Dillon, als ich zu Hause war", so Exotic.
Joe Exotic setzt Hoffnungen auf Trump
Offenbar rechnet sich Exotic derzeit gute Chancen aus, dass er bald in Freiheit kommt, obwohl er erst zwei von 22 Jahren Haftzeit abgesessen hat. Gegenüber TMZ sagte ein Exotic-Sprecher, dass der "Tiger King" mit einer Begnadigung durch den scheidenden Präsidenten Donald Trump rechne. Das Anwaltsteam des verurteilten Straftäters habe deshalb bereits mehrere Anrufe aus Washington D.C. erhalten. Exotic hatte ein Begnadigungsgesuch an Trump gestellt, in dem er unter anderem behauptete, er sei vom Gefängnispersonal sexuell missbraucht worden (queer.de berichtete). Trump erklärte bereits im April bei einer Pressekonferenz, er werde sich den Fall ansehen (queer.de berichtete).
Der US-Präsident hat traditionell das Recht, jeden von Bundesgerichten verurteilten Kriminellen nach Gutdünken zu begnadigen. Exotics Anhänger*innen rechnen sich gute Chancen aus, dass Trump Exotic auf freien Fuß setzt, weil beiden Männern ein ähnliches Temperament nachgesagt wird. Exotic hatte sich selbst 2016 für die US-Präsidentschaft beworben (queer.de berichtete). Die Zeit für die Begnadigung wird aber knapp: Trump muss am 20. Januar 2021 das Weiße Haus verlassen.
Bereits vor vier Jahren hatte Obama in den letzten Tagen seiner Amtszeit mehrere Personen begnadigt – zum Ärger vieler Republikaner*innen auch die trans Whistleblowerin Chelsea Manning (queer.de berichtete). Trump bezeichnete die Ex-Soldatin damals als "undankbare Landesverräterin" (queer.de berichtete). (dk)
