Dolly Parton ist seit über 50 Jahren im Showgeschäft aktiv – als Singer-Songwriterin, Schauspielerin und Autorin (Bild: Instagram / Dolly Parton)
Bereits im April, als das Weiße Haus Corona noch als harmlosen Schnupfen beschrieb, spendete Countrysängerin Dolly Parton eine Million Dollar (850.000 Euro) an das Corona-Forschungsinstitut der Vanderbilt-Universität in Nashville. Jetzt, sieben Monate später, wurde bekannt, dass ihre Spende dazu beigetragen habe, den am Montag vom US-Konzern Moderna vorgestellten Corona-Impfstoff mitzufinanzieren. Das Moderna-Vakzin soll symptomatische Corona-Infektionen um 94,5 Prozent reduzieren.
Partons Name taucht in einem vorläufigen Bericht über den Impfstoff auf, der im prestigeträchtigen "New England Journal of Medicine" erschienen ist. Die 74-Jährige machte laut US-Medienberichten das Geld offenbar locker, weil sie mit dem Vanderbilt-Professor Dr. Naji Abumrad befreundet ist.
In mehreren Fernsehinterviews ging Parton auf die Spende ein: So sagte sie am Dienstagmorgen im US-Frühstücksfernsehen, sie sei glücklich, wenn sie anderen Menschen helfen könne.
In einem Interview mit dem BBC-Fernsehen ergänzte Parton, dass die Spende aber nicht überwertet werden dürfe: "Ich bin sicher, dass viele Millionen Dollar von sehr vielen Menschen in dieses Projekt geflossen sind", so die Sängerin in der Dienstagsausgabe der Unterhaltungssendung "The One Show". Außerdem wurde sie auf andere Themen angesprochen, etwa ihre Verbindungen zu Dragqueens.
Anlass für die Interviews war die Veröffentlichung ihres neuen Weihnachtsalbums "A Holly Dolly Christmas", das vor wenigen Tagen erschienen ist. Sie singt darauf Duette mit Stars wie Michael Bublé, Miley Cyrus und Willie Nelson.
Parton gilt nicht nur wegen ihres Stils und losen Mundwerks als Schwulenikone, sondern auch, weil sie sich seit Jahren für LGBTI-Rechte einsetzt. In der konservativen Country-Branche ist dies sehr selten.
2005 schrieb sie etwa den später oscarnominierten Titel-Song für das Transsexuellen-Drama "Transamerica" mit Felicity Huffman (queer.de berichtete). Vor sechs Jahren kritisierte die überzeugte Christin zudem direkt religiöse Aktivist*innen, die ihren Glauben dazu missbrauchten, um gegen sexuelle Minderheiten zu polemisieren. Wörtlich sagte sie: "Was Christen angeht: Sobald diese Leute ein Urteil fällen, sündigen sie schon. Die Sünde, Menschen zu verurteilen, ist genauso schlimm wie jede Sünde, die sie anderen vorwerfen", so Parton damals gegenüber "Billboard" (queer.de berichtete). 2017 warb der Countrystar in Australien vor dem Volksentscheid über die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare für ein "Ja" (queer.de berichtete). (dk)
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