Symbolbild. Die Berliner Polizei macht mutmaßlich queerfeindlich motivierte Gewalt gezielt öffentlich (Bild: René Mentschke / flickr)
Zwei Männer sollen in der Nacht zum Samstag in Berlin-Mitte von einer Gruppe von Jugendlichen und Heranwachsenden erst homophob beleidigt und dann mit Steinen beworfen worden sein. Wie die Polizei meldete, stiegen die beiden 30- und 34-jährigen Männer ersten Erkenntnissen zufolge gegen 1.50 Uhr am U-Bahnhof Eberswalder Straße in die Tram der Linie M1 mit Fahrtrichtung Kupfergraben.
Während der Fahrt sollen sie dann von der männlichen, mindestens sechsköpfigen Gruppe mehrfach homophob beleidigt worden sein. Nach dem zeitgleichen Aussteigen am Rosenthaler Platz soll die Gruppe die beiden weiter beleidigt haben. Auf dem weiteren Weg auf dem Weinbergsweg in Richtung Volkspark am Weinbergsweg sollen dann auch noch Steine aus der Gruppe heraus geworfen worden sein, die jedoch die zwei Männer nicht trafen.
Alarmierte Einsatzkräfte konnten noch in der Nähe zwei 14-, einen 16- und einen 18-Jährigen als Teil der Gruppe festnehmen. Die beiden Älteren wurden nach Überprüfung ihrer Personalien gleich wieder entlassen, die Jüngeren hingegen erst in einem Polizeigewahrsam erkennungsdienstlich behandelt und dann ihren Eltern übergeben.
Die Ermittlungen dauerten an, so die Polizei, die wie bei Erstmeldungen üblich keine weiteren Angaben zu den Beteiligten machte. Die Hauptstadt-Polizei macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt in ihren Berichten publik und meldet diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in Berlin haben eigene Ansprechpartner für LGBTI.
Zuletzt hatte die Polizei Anfang des Monats von einem Vorfall im Wedding berichtet, als ein 29-Jähriger von einem 50-Jährigen schwulenfeindlich beschimpft und aggressiv eingeschüchtert wurde (queer.de berichtete). (pm/cw)
Solange die Politik bei sowas wegsieht, wird sich nichts ändern.
Natürlich sind politische Maßnahmen kein Garant, jede Gewalt zu verhindern, aber sie sind die Voraussetzung, damit sich gesellschaftlich etwas ändert und solche Gewalt immer weniger wahrscheinlich wird.
Aber genau wie bei antisemitischer Gewalt scheint unsere Bundesregierung auch bei LGBTI-feindlicher Gewalt längst aufgegeben zu haben und schaut lieber weg.