Unbekannte haben in Weimar eine Reihe von Gedenkstelen beschmiert, die an bedeutende Persönlichkeiten der Stadt erinnern. Betroffen sind Info-Tafeln für den Buchenwald-Häftling Stephane Hessel, den Weimarer Ehrenbürger und SPD-Politiker August Fröhlich, die Frauenrechtlerin Hedwig Kettler und das erste offen lesbische Paar Dora Wibiral und Dorothea Seeligmüller.
Wibiral und Seeligmüller lebten als "Wirtschaft à deux" zusammen
Die in Graz geborene Kunstgewerblerin und Schriftstellerin Dora Wibiral (1876-1955) wurde 1908 Lehrerin an der Kunstgewerbeschule Weimar und unterrichtete später am Staatlichen Bauhaus. Mit der Künstlerin Dorothea Seeligmüller (1876-1951) lebte sie bis zu deren Tod zusammen. Die Dichterin Erika von Watzdorf-Bachoff, die mit ihnen befreundet war, nannte sie "unzertrennliche Freundinnen" und beschrieb sie als "musikalisch, malerisch und kunstgewerblich hochbegabt, literarisch reichgebildet" und "menschlich wertvoll".
Mehrere hundert Euro Sachschaden
Beschmierte Stele für August Frölich, der als Symbolfigur für den thüringischen Parlamentarismus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gilt (Bild: Polizei Weimar)
Insgesamt elf Stelen waren vom Förderverein "Weimarer Rendezvous mit der Geschichte" im Stadtgebiet aufgestellt worden. Sie vermitteln Informationen zu Persönlichkeiten, denen ein besonderer Verdienst im Kampf gegen Faschismus, für Gleichberechtigung und Demokratie zugesprochen wird.
Die vier Stelen wurden zwischen dem 5. und 12. November mit schwarzer Sprühfarbe beschmiert. Diese wurden durch den Verein im Bereich Trierer Straße Ecke Lisztstraße, in der Belvedereallee und an der Katholischen Kirche aufgestellt.
"Der entstandene Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf mehrere hundert Euro, allerdings sind es eher der Umgang mit der Geschichte und die damit verbundene Missachtung der Weimarer Kultur, die hier so schwer ins Gewicht fallen", erklärte die Polizei.
Zeug*innen der Vorfälle werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Weimar unter Tel. (03643) 882 0 oder per Email an KPS.Weimar@polizei.thueringen.de zu melden. (cw/dpa)
Kann sein, das Schmiersymbol ist nur sehr häufig oder banal, aber war das nicht schon bei anderen Schmieraktionen mit bei, über die hier irgendwann schon berichtet wurde?
Eigentlich ist das doch das Symbol für "Anarchie" bzw. den Anarchismus betreffend.
Eventuell ist der Schmierfink irgend ein Anarcho, oder Jemand, der Anarchos damit eins reinwürgen wollte.
Wahrscheinlich irre ich mich eher, und das benutzen halt viele dieser Gelegenheits-Reiz-Sprayer.