Der kubanische Regisseur Juan Carlos Tabío ist tot. Kubas Filminstitut ICAIC und die kommunistische Parteizeitung "Granma" teilten mit, er sei am Montagmorgen (Ortszeit) gestorben. Die Todesursache nannten sie nicht. Auch sein genaues Alter war zunächst unklar – fest stand nur, dass er im Jahr 1943 geboren worden war.
Juan Carlos Tabío
Tabío war vor allem für den Film "Erdbeer und Schokolade" bekannt, bei dem er zusammen mit Tomás Gutiérrez Alea Regie geführt hatte. Das international gefeierte Meisterwerk über die ungewöhnliche Freundschaft zwischen dem schwulen und liberalen Künstler Diego (Jorge Perugorría), der immer wieder in Konflikt mit dem sozialistischen System Kubas gerät, und dem linientreuen heterosexuellen Studenten David (Vladimir Cruz) wurde auf der Berlinale 1994 mit dem Teddy Award und dem Silbernen Bären ausgezeichnet.
Im Jahr 2014 bekam Tabío den Nationalen Filmpreis der Karibikinsel. "Sein Werk ist Teil der transzendenten Geschichte des kubanischen Kinos als Spiegelbild der Identität einer Nation", schrieb das ICAIC. (cw/dpa)
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Soweit ich weiß, die sozialistische Kuba war was LGBTI betrifft, schon in 90-r ziemlich liberal.