Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?37979

Wuppertal

Gericht bestätigt Rauswurf von nacktem Karnevalsprinzen

Weil er sich im Prinzen-Ornat "in unmöglicher, schamverletzender, fast pornographischer Pose" ablichten ließ, trennte sich das Carneval Comitee Wuppertal von Thomas II. Das Amtsgericht hält die Kündigung des schwulen Karnevalisten für rechtens.


Richter Daniel Blümchen-Schrill vom Amtsgericht Wuppertal hatte über einen ungewöhnlichen Fall zu entscheiden (Bild: pixel2013 / pixabay)

  • 22. Januar 2021, 13:34h 11 2 Min.

Die Wuppertaler Karnevalist*­innen durften ihrem Prinzen nach dem Auftauchen von Nacktfotos kündigen. Das hat das Wuppertaler Amtsgericht am Freitag entschieden und die Klage des Manns zurückgewiesen. Eine Begründung lieferte das Gericht zunächst nicht: Diese soll zuerst den Streitparteien zugestellt werden.

Der schwule Karnevalsprinz Thomas II. war zum Ende der vergangenen Session fristlos rausgeworfen worden: "Du bist im Prinzen-Ornat in unmöglicher, schamverletzender, fast pornografischer Pose und damit eines Prinzen der Stadt Wuppertal unwürdiger Art abgebildet, deine Amtszeit ist mit dem heutigen Tag, dem 8. März, beendet", hieß es in dem Kündigungsschreiben (queer.de berichtete).

- w -

Ein Ex-Lover hatte die Fotos weiterverbreitet.

Der Prinz sah seine Ehre befleckt: Nicht er habe die intimen, kompromittierenden Fotos verbreitet, sondern jemand anders. Den Rauswurf wollte er nicht auf sich sitzen lassen und klagte.

"Es geht meinen Mandanten darum, festzustellen, dass er zu Unrecht als Prinz abgesetzt worden war", hatte sein Anwalt begründet. Die Session sei zwar längst abgelaufen, aber er wolle in die karnevalistischen Annalen nicht als unwürdiger, entlassener Prinz eingehen, sondern wie seine Vorgänger positiv gewürdigt werden.

Dass er die Fotos selbst aufgenommen und an einen Ex-Lover geschickt hatte, bestritt der Prinz nicht. Mit diesem habe er öfter entsprechende Fotos ausgetauscht. Falls ein Schaden in der Öffentlichkeit entstanden sein sollte, trage dafür nicht der Prinz die Verantwortung, sondern der, der die Bilder strafbar weiterverbreitet habe. Vier Fotos waren dem Präsidenten des Wuppertaler Karnevals anonym zugesandt worden.

Der unterlegene Prinz kann gegen die Entscheidung von Richter Daniel Blümchen-Schrill noch Rechtsmittel einlegen. (cw/dpa)

#1 StaffelbergblickAnonym
  • 22.01.2021, 15:16h
  • na das passt ja wie die "Faust aufs Auge" ... Karnevalsprinz in einer sehr privaten Prinzenrolle bekommt vom Richter Daniel Blümchen-Schrill die amtliche "Entlassungsurkunde".
    Hoffentlich trägt dieser Prinz nicht auch noch schrille Blümchen-Unterhosen
  • Direktlink »
#2 SchleicheRAnonym
  • 22.01.2021, 15:25h
  • als ob der Karneval und dessen "Ämter" irgendeine Würde inne hätten...

    Dabei macht man sich doch eigentlich über die "Oberen" lustig und dazu gehören natürlich auch Nacktfotos eines Prinzen :)

    Karneval ... kann weg *fg*
  • Direktlink »
#3 saltgay_nl
  • 22.01.2021, 15:44hZutphen
  • Ob seine Hoheit über eine Prinzenrolle oder ein Zitronenröllchen verfügte, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich finde es gut, dass zweierlei passierte: erstens empfinde ich ein Nacktfoto im prinzlichen Ornat in pornographischer Pose als absolut angemessene Würdigung dieses halbirren Spektakels, was sich Karneval, Fasching oder Fassenacht schimpft. Zweitens enttarnt es schonungslos, dass es sich bei dieser Veranstaltung um das "Sau raus lassen" einer katholischen, spießigen und verklemmten Minderheit rechtsradikaler Bürger handelt, die den Rest des Jahres verbissen ihrer Pflicht nachgehen und diese deutsche Leidkultur auch unbarmherzig in den Karnevalsvereinen ausbreiten. Dieses Verhalten des Wüppetaler Karnevalsvereins legt einen absoluten Mangel an Humor frei. Es sind eben diese miesen Spießer, die 362 Tage im Jahr den Hausmeister Krause geben und sich dann an drei Tagen so richtig vollaufen lassen. Mehr brauchen sie nicht. Da kann es Ausgangssperre, Polizeistaat pur geben, Hauptsache man hat drei Tage Narrenfreiheit.
    Wegen der Humorlosigkeit benötigen sie auch eine Spaß-Gestapo, wie sie Oliver Kalkofe nennt. Nach dem kreischenden Ausruf der CDU-Granate Hanna-Renate Laurien "Mein Vogel heißt Bernhard!" Wird das Lachsignal "Faschingsfleisch" (Tar-Tar) gegeben. Nur bei einem blieb das aus. Das war bei Friedrich Merz (CDU), weil das Ablesen seiner geklauten Büttenrede auf sauerländisch nun gar nichts zum Lachen abgab und der Dirigent verzweifelt nach einer Pointe suchte.

    Eine Provinzposse, wie deutscher sie nicht sein kann.
  • Direktlink »

Kommentieren nicht mehr möglich
nach oben
Debatte bei Facebook

Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
    Email: