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Großbritannien
Grindr-Mörder zu lebenslanger Haft verurteilt
Ein 26-jähriger Hetero verabredete sich mit schwulen Männern, um sie unter Drogen zu setzen und dann zusammen mit seiner Ex-Freundin auszurauben. Ein Opfer starb an einer Überdosis "Devil's Breath".

Der Mörder fand seine Opfer über Grindr
- 23. Januar 2021, 02:19h,
Weil er einen Mann über eine Dating-App angelockt und dann mit einer Überdosis getötet hat, ist ein 26-Jähriger in Großbritannien zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Joel O. muss wegen Mordes mindestens 32 Jahre hinter Gittern verbringen, wie ein Gericht in der Stadt Croydon südlich von London am Freitag entschied.
Das Strafmaß für seine 19 Jahre alte Ex-Freundin Diana C. soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden. Das Paar hatte schwule Männer mit Fake-Profilen auf der Dating-App Grindr angeschrieben, um sie zu überwältigen, auszurauben und ihre Konten zu leeren.
Ein weiteres Opfer überlebte und konnte ihn identifizieren
Kurz vor dem Mord an dem 43-jährigen irischen Tänzer Adrian Murphy hatte der von britischen Medien "Grindr grifter" (Grindr-Gauner) getaufte Täter einem weiteren Mann ebenfalls die als Devil's Breath bekannte Droge Scopolamin verabreicht, die innerhalb von Sekunden absolut willenlos macht. Das Paar raubte seine Brieftasche, Kreditkarten und zwei Laptops.
In diesem Fall überlebte das Opfer und konnte den Täter später identifizieren. Fingerabdrucke überführten den 26-Jährigen dann auch in dem Mordfall.
In den letzten Jahren hatten in der weltweiten queeren Community Fälle von unter Drogen ausgeraubten Sexdates immer wieder Schlagzeilen gemacht, teilweise mit gewollten Todesfolgen und meist unter Nutzung der sogenannten Daterape-Droge GHB / Liquid Ecstasy. 2020 verfilmte Rosa von Praunheim etwa die Geschichte des sogenannten "Darkroom-Mörders" aus Berlin, der vor rund zehn Jahren drei Männer tötete (queer.de berichtete). 2016 wurde in London ein Mann verurteilt, der vier Männer bei Dates tötete (queer.de berichtete). (cw/dpa)

Solche Verbrecher, die den Tod von Menschen billigend in Kauf nehmen und solche geplanten Taten vollführen, dürfen nie mehr auf die Menschheit losgelassen werden.