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England

Schwules Model attackiert: Bewährungsstrafe für brutalen Schläger

Ein 18-Jähriger beschimpft einen schwulen Mann wegen dessen Homosexualität und schlägt ihn dann krankenhausreif. Ein Richter attestiert dem Täter aber, dass er vor der Tat einen "guten Charakter" gehabt habe und lässt ihn laufen.


Ryan Williams veröffentlichte dieses Bild als Reaktion auf die Freilassung des homophoben Täters (Bild: privat)

  • 9. Februar 2021, 14:37h 25 2 Min.

Angesichts eines milden Urteils gegen eine homophoben Gewalttäter hat der 24-jährige Ryan Williams aus der nordwestenglischen Großstadt Preston von seiner Tortur nach der Attacke berichtet und Bilder von seinen Gesichtsverletzungen veröffentlicht. Hintergrund ist, dass der 19-jährige Täter mit einer Bewährungsstrafe davongekommen ist.

Der Vorfall hatte sich am 13. Juli 2019 ereignet. Täter Brandon F. hatte zu dieser Zeit gerade seinen 18. Geburtstag nahe des bekannten Gay Village von Manchester gefeiert, das in Serien wie "Queer as Folk UK" verewigt worden ist. Dort habe der Angetrunkene den zufällig vorbeilaufenden Williams gesehen und sei aus Homo­sexuellenhass auf ihn losgegangen: F. habe "Schwulsein ist falsch" und "Ihr solltet alle sterben" gerufen und auf Williams eingeschlagen. Das Opfer konnte sich später nur noch erinnern, wie es im Krankenhaus aufgewacht sei.

Der Täter wurde zwar vom Amtsgericht Preston zu einer neunmonatigen Haftstrafe verurteilt. Später erließ Richter David Potter dem Schläger aber wegen "seines vorherigen guten Charakters" und der Corona-Pandemie die Haftstrafe – statt dessen erhielt er eine Bewährungsstrafe von 18 Monaten.

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Nach dem Verfahren hat er meiner Mutter ins Gesicht gelacht"

Williams erklärte gegenüber dem Londoner Boulevardblatt "Daily Mirror", dass er das milde Urteil für "widerlich" halte. Schließlich habe der Täter die Tat nicht bereut: "Nach dem Verfahren hat er meiner Mutter ins Gesicht gelacht", erinnerte sich Williams.

Zudem sei das milde Urteil unverständlich angesichts seines Leidens. Die Verletzungen, so Williams, hätten ihn fast das Leben gekostet. Noch heute sei er traumatisiert. Er habe seither etwa seine Modelkarriere und seine Laufbahn als Dragqueen aufgegeben. Sein Gesicht sei nun von Narben durchzogen. Er habe Trost im Alkohol gesucht und sei heute nicht mehr dieselbe Person: "Ich habe mein Selbstbewusstsein verloren. Davor war ich selbstbewusst und lebendig. Aber jetzt zerbreche ich mir endlos den Kopf über alles, was ich tue."

Wegen des Vorfalls habe er auch die Metropole Manchester nicht mehr besucht. Statt zu modeln, arbeitet er jetzt für ein Spielcasino in seiner Heimatstadt. "Leute denken, Homophobie gibt es heute kaum noch. Aber derartige Dinge passieren immer noch nur weil manche Menschen sind, wie sie sind", so Williams. (cw)

#1 Re-AsozialisierungAnonym
  • 09.02.2021, 15:45h
  • Solche Urteile sind eine Aufforderung an die Täter*innen, weiterzumachen wie bislang.
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#2 Peter-J-J-L aus WienAnonym
  • 09.02.2021, 16:10h
  • Antwort auf #1 von Re-Asozialisierung
  • SORRY! Aber ich kann nicht genügen Kotzen wie ich müsste bei dem Richte und Urteil. Deine Antwort ist leider die Realität. Wenn es keine drastischen Änderung in der Denke von Justiz gibt, so wird es schritte in die Vergangenheit. L.G. Euer Peter.
  • Direktlink »
#3 SchandurteilAnonym
  • 09.02.2021, 17:09h
  • Mit diesem Urteil wird das Opfer ein zweites Mal gedemütigt, abgewertet und psychisch fertig gemacht.

    Und ein Stück weit, mit ihm auch alle anderen Homosexuellen, denn der Hass und die Gewalt gegen uns wird nicht ernst genommen.

    Der Täter kann sich bestätigt sehen.
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