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"Radikales Sozialexperiment"
US-Republikaner: Transrechte sind ein Angriff auf Frauenrechte
In den USA stellt die Opposition Transrechte infrage – sogar gemäßigte Republikaner*innen stimmen in den Hass-Chor ein.
- 9. Februar 2021, 15:56h 3 Min.
Die Republikanische Partei der Vereinigten Staaten versucht nach der Wahlniederlage von Donald Trump im November und dem gescheiterten Putschversuch im Januar Wähler*innen mit Transphobie zurückzugewinnen. Anlass ist ein vom neuen US-Präsidenten Joe Biden erlassenes Dekret, in dem er den Diskriminierungsschutz für queere Menschen stärkte (queer.de berichtete).
In fast der Hälfte der Bundesstaaten gibt es inzwischen Initiativen, Transrechte zu beschneiden. Als Aufhänger für die Kampagne wird nun nicht mehr versucht, trans Personen den Zugang zu öffentlichen Toiletten ihres Geschlechts zu verweigern (queer.de berichtete). Vielmehr ist heute der Schulsport Hauptthema der Trans-Hasser*innen. Sie fordern ein Gesetz nach Vorbild von Idaho, wonach trans Schülerinnen nicht am Frauen-Schulsport teilnehmen dürfen und Lehrer*innen zur Not ihre Genitalien überprüfen müssen (queer.de berichtete). Das Gesetz ist derzeit ausgesetzt – Gerichte überprüfen, ob es verfassungsgemäß ist.
In die Debatte griff etwa die populäre Republikanerin Nikki Haley ein, die ehemalige Gouverneurin von South Carolina und unter Trump zeitweise US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen. Die 49-Jährige war in einem Beitrag für die konservative Zeitschrift "National Review" außer sich über Biden: "In einem seiner ersten Entscheidungen als Präsident hat er ein Dekret unterzeichnet, das den Weg dafür freimacht, dass nur Schulen Bundesmittel erhalten, die biologische Männer in Frauenteams spielen lassen", so Haley. "Das Dekret wurde als Frage der Transrechte verkauft. In Wirklichkeit ist es aber ein Angriff auf Frauenrechte." Haley gilt als weltoffene und gemäßigte Stimme in der Republikanischen Partei, obgleich sie als Botschafterin bei der UN abgelehnt hatte, eine Resolution gegen die Todesstrafe für Homosexuelle zu unterstützen (queer.de berichtete). Ihr werden gute Chancen bei einer Präsidentschaftskandidatur 2024 eingeräumt.
Biden will angeblich "Kinder in den Transgenderismus drängen"
Auch konservative Gouverneur*innen verbreiten kampagnenartig die Idee, dass trans Menschen den Schulsport kaputt machten. Tate Reeves, der Regierungschef des erzkonservativen Südstaats Mississippi, behauptete etwa auf Twitter, dass seine sportbegeisterte Tochter an der Schule benachteiligt werde. Außerdem verstehe er nicht, warum Politiker*innen "Kinder in den Transgenderismus drängen" wollten. "Ich verstehe auf jeden Fall nicht, warum Präsident Biden das zu einer Priorität macht." Zudem bezeichnete er diese Politik als "radikales Sozialexperiment".

LGBTI-Aktivist*innen appellieren an die Republikanische Partei, ihre Attacken auf trans Menschen zu beenden, da gerade diese Gruppe wegen der gesellschaftlichen Ausgrenzung besonders oft an psychischen Problemen leidet und es besonders oft Suizidversuche gibt (queer.de berichtete). Regional kämpfen queere Organisationen bereits gegen derartige Initiativen – und versuchen, die Republikaner mit Argumenten zu überzeugen: "Man kann doch nicht den Frauensport unterstützen und gleichzeitig trans Mädchen aus dem Sport drängen", erklärte etwa Shannon Clawson von "Georgia Equality" zu einer Gesetzesinitiative in ihrem Heimatstaat. (dk)
/ HRCBad bill watch: Anti-equality legislators in Georgia have introduced a bill to ban trans kids from playing sports.
Human Rights Campaign (@HRC) February 8, 2021
Well be watching this bill as it moves and fighting every step of the way.















Was sind Frauenrechte? Rechte die andere nicht haben sondern nur Frauen?
Was sind Transrechte? Rechte , die nur Trans*Menschen haben und andere nicht?
Seltsam, nicht wahr.