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US-Seuchenschutzbehörde
Coronavirus gefährdet überdurchschnittlich Homo- und Bisexuelle
Laut einer amerikanischen Studie trifft die Corona-Pandemie sexuelle Minderheiten weit härter als die heterosexuelle US-Bevölkerung.

Corona trifft verschiedene Bevölkerungsgruppen unterschiedlich – Homo- und bisexuelle Menschen sind demnach eher gefährdet als der gemeine Heterosexuelle (Bild: Once Upon A Journey)
- 11. Februar 2021, 13:23h 2 Min.
Homo- und bisexuelle Menschen in den Vereinigten Staaten sind nach einer Studie der amerikanischen Seuchenschutzbehörde CDC besonders gefährdet, bei einer Corona-Infektion eine besonders gefährliche Ausprägung von Covid-19 zu entwickeln. Sie litten demnach häufiger als heterosexuelle Menschen unter Risikofaktoren, die nachweislich eine Coronainfektion verschlimmern können.
In dem vergangenen Freitag veröffentlichten Papier untersuchten die Forscher Kevin C. Heslin und Jeffrey E. Hall, ob Risikofaktoren in verschiedenen Gruppen gehäuft vorliegen. Sie griffen dabei auf offizielle Umfragen der Behörde aus den Jahren 2017 bis 2019 zurück.
Diese Risikofaktoren schließen etwa Asthma, Nierenkrankheiten, Herzkrankheiten, Übergewicht, Rauchen, Diabetes oder Bluthochdruck ein. In allen Bereichen maßen die Wissenschaftler höhere Zahlen bei Homo- und Bisexuellen als bei Heterosexuellen. Ein noch größeres Risiko bestand für LGB, die zusätzlich einer ethnischen Minderheit angehören – diese leiden in den USA traditionell unter einer schlechteren Gesundheitsversorgung und einer geringeren Lebenserwartung.
Weitere Risikofaktoren für queere Menschen
Zudem, so argumentierten amerikanische LGBTI-Aktivist*innen schon seit Monaten, gebe es weitere Faktoren, warum die LGB-Bevölkerung besonders von Covid-19 betroffen sei: So hätten Homo- und Transsexuelle eher keine Krankenversicherung oder seien eher unterversichert, sie würden eher Drogen konsumieren als Heterosexuelle und litten eher unter Arbeitslosigkeit und Diskriminierung im Wohnungswesen. Zudem arbeitete diese Gruppe eher in Betrieben, die eher von der Krise betroffen ist – etwa in der Tourismusbranche.
Die CDC-Studienautoren merkten in ihrem Papier an, dass sie über zu wenig Umfrage-Daten von trans- und nichtbinären Menschen verfügten, um "belastbare Schätzungen" durchführen zu können. Daher seien diese Gruppen nicht berücksichtigt worden.
Die LGBTI-Organisation Human Rights Campaign forderte angesichts der Ergebnisse, dass Bund und Länder weitere Forschungsarbeiten ermöglichen müssten, um den Einfluss der Corona-Pandemie auf die queere Community zu messen. "Diese Studie bestätigt, was LGBTQ-Aktivist*innen und Organisationen schon immer gewusst haben: dass unsere Community einem größeren Risiko ausgesetzt ist und überproportional unter der Corona-Gesundheitskrise leidet", erklärte HRC-Chef Alphonso David.
Zwar sind in der CDC-Studie nur Einwohner der USA befragt worden; eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung kam aber zu dem Ergebnis, dass auch hierzulande queere Menschen eher an psychischen und physischen Problemen litten als die Durchschnittsbevölkerung (queer.de berichtete). Als Grund für diese Diskrepanz machten die Forschenden die nach wie vor bestehende Diskriminierung von LGBTI-Personen mitverantwortlich. (dk)















Wie andere Seuchen zuvor wird auch diese vorbei gehen und dann wird das Leben auch wieder wie vorher werden. Haltet durch!!
Das Leben ist zu schön, um es zu gefährden.