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Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Grüne fordern Ministerium für Queerpolitik
Prominente Politiker*innen der Ökopartei wollen ein Ministerium für Gesellschaftlichen Zusammenhalt etablieren, dass sich ausdrücklich auch um Queerpolitik kümmern soll.

Auch Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth setzt sich für ein Ministerium für Gesellschaftlichen Zusammenhalt ein (Bild: Deutscher Bundestag / Achim Melde)
- 18. Februar 2021, 12:00h 2 Min.
In einem Positionspapier (PDF) haben führende grüne Politiker*innen die Errichtung eines Ministeriums für Gesellschaftlichen Zusammenhalt gefordert. Dabei handelt es sich um eine Art Super-Familienministerium: "Darin sollen die Bereiche Antidiskriminierung, Frauen, Einwanderung, Migration und Flucht, Queerpolitik, Behindertenpolitik, Familie, Senioren, Jugend und Demokratieförderung gebündelt werden", heißt es in dem vierseitigen Papier.
Zu den Unterzeichnenden gehören neben Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth und der schleswig-holsteinische Landtagsvizepräsidentin Aminata Touré auch mehrere offen schwule oder lesbische Politiker*innen. So unterstützen der Berliner Abgeordnete Sebastian Walter, Berlins Justizsenator Dirk Behrendt und die queerpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Ulle Schauws, die Forderungen.
/ Gesine_Agena#Rassismus und #Diskriminierung sind für viele Menschen alltäglich. Wir brauchen strukturelle Veränderungen und eine Gesamtstrategie, um #Gleichberechtigung für alle Menschen zu schaffen. Wie der Weg zu einer #GesellschaftderVielen aussehen kann: https://t.co/9QzroVqTvp https://t.co/0fvvK1qW33 pic.twitter.com/UTkMKU0zLh
Gesine_Agena (@Gesine_Agena) February 18, 2021
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Ziel des Ministeriums solle "die tatsächliche Gleichbehandlung aller" sein. "Mit diesem Ziel wollen wir Forderungen diskriminierter Gruppen im Kampf um gesellschaftliche Anerkennung und Teilhabe solidarisch und unter Berücksichtigung der intersektionalen Verschränkungen zusammenzuführen", heißt es in dem Papier. Ein zentraler Akteur im neuen Ministerium solle die Antidiskriminierungsstelle des Bundes werden. Die ADS solle ein höheres Budget erhalten und "noch unabhängiger werden". Des weiteren sollen allen Menschen in Deutschland "ortsnah niedrigschwellige Empowerment-, Selbsthilfe und Beratungsstellen zur Verfügung stehen, an die sie sich im Falle von Diskriminierung wenden können". Ein weiterer Plan ist, analog zum Ethikrat einen "Rat für Gleichberechtigung und Zusammenhalt in einer Gesellschaft der Vielen" zu etablieren. Auch eine Grundgesetzänderung und neue Gesetze wie ein "Bundesantidiskriminierungsgesetz" seien notwendig.
"Es braucht ein Gesamtkonzept"
"Statt Einzelmaßnahmen brauchen wir endlich ein Gesamtkonzept, um Gleichberechtigung in der Gesellschaft für alle Menschen zu verwirklichen", erklärte die niedersächsische Grünenpolitikerin Gesine Agena, die das Papier ebenfalls unterzeichnet hatte, gegenüber "Zeit Online". Die Thematik sei eine "zentrale Aufgabe für die nächste Bundesregierung".
Das Papier liege auch dem Bundesvorstand der Grünen vor. Es soll darüber debattiert werden, diese Forderungen ins Wahlprogramm für die Bundestagswahl am 26. September aufzunehmen. (dk)















Aber momentan halt noch nicht mehr als eine Idee. So lange das nicht ins Wahlprogramm aufgenommen wird, ist es nur Marketing.