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Analsex-"Witz"

Querdenkerinnen beschimpfen Spahn homophob

Letztes Jahr ist bei einer Querdenken-Demo eine Regenbogenfahne verbrannt worden, dieses Jahr machen sich Corona-Leugnerinnen über die Homosexualität des Gesundheitsministers lustig.


Die Ihring-Schwestern (Bild: Screenshot Querdenken615 bei Youtube)

  • 23. Februar 2021, 13:10h 16 3 Min.

Erneut fällt die "Querdenken"-Bewegung mit Homosexuellenfeindlichkeit auf: In einem am 14. Februar von "Querdenken615" veröffentlichten Video singen die Zwillingsschwestern Sandra und Tanja Ihring aus dem südhessischen Groß-Zimmern ein vier Minuten langes Fastnachtslied, in dem sie nicht nur Corona leugnen, sondern sich auch über die Homosexualität von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lustig machen. Konkret spielen die beiden Närrinnen in der letzten Strophe des Liedes über den "Corona-Wahn" mit einem Analsex-"Witz" auf die sexuelle Orientierung Spahns an. Der PCR-Test, singen sie, sei "für den Arsch" und Spahn möge angeblich die Watteträger für Corona-Tests nicht, "weil's nur Einheitsgrößen gibt".

In dem Lied, das die "Querdenken"-Gruppe für die Region Darmstadt in Video-Portalen veröffentlichte, behaupten die Schwestern weiter, dass symptomlose Corona-Infizierte in Wirklichkeit gesund seien. Neben Spahn verhöhnen sie auch den RKI-Chef Lothar Wieler, weil dieser nur Tierarzt sei – und deshalb daran gewohnt sei, dass ihm Schafe nicht widersprechen. Wieler ist Fachtierarzt für Mikrobiologie und war vor seinem Aufstieg zum RKI-Chef Universitätsprofessor für Mikrobiologie und Tierseuchenlehre an der Freien Universität Berlin.

Die Schwestern sehen sich als Opfer, die mundtot gemacht werden

Gegenüber der "Allgemeinen Zeitung" (Bezahlartikel) wies Sandra Ihring den Vorwurf der Schwulenfeindlichkeit zurück. In dem Lied gehe es lediglich um "Aufklärung". Sie beklagte, dass Querdenker*innen wie sie mundtot gemacht würden. "Wir wollten den Freiraum der Fastnacht nutzen, um unsere Sicht der Dinge humoristisch zugespitzt öffentlich zu verkünden", so Ihring.

Die Ihrings hatten in den letzten Jahren zur närrischen Zeit in Groß-Zimmern dazugehört und waren wiederholt bei der Pfarrfastnacht aufgetreten. Nach Veröffentlichung des Liedes distanzierte sich Fastnachtspräsident Friedrich Faust von den beiden sich radikalisierenden Frauen und erklärte, dass sie mit diesem Lied kein Forum im offiziellen närrischen Treiben erhalten hätten. "Es ist eine Sauerei", so Faust.

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Querdenken ist ein Sammelbecken für Rechtsextreme

Die "Querdenken"-Bewegung protestiert seit dem Beginn der Corona-Krise gegen die Regierung. Ihre Sprecher*innen geben sich in Interviews oft liberal und behaupten, friedlich gegen Einschränkungen von Freiheiten zu demonstrieren. Allerdings ist "Querdenken" auch ein Sammelbecken von Verschwörungstheoretiker*innen. Außerdem sind dort Identitäre, Reichsbürger*innen und andere Rechtsextreme sehr aktiv und können – teilweise unter dem frenetischen Jubel der anderen Teilnehmenden – ihre Ideologie verbreiten.

Für Aufregung sorgte letzten September eine Querdenken-Demo in Wien, bei der auf der Bühne eine Regenbogenfahne zerrissen wurde (queer.de berichtete). Wenige Tage später demonstrierten in der österreichischen Bundeshauptstadt rund 2.000 Menschen gegen den Homosexuellenhass der Corona-Leugner*innen (queer.de berichtete).

Minister Spahn musste sich bereits wiederholt abwertende Bemerkungen über seine Homosexualität anhören. Bei einem Wahlkampfauftritt wurde er letztes Jahr etwa von einem Demonstranten als "schwule Sau" beschimpft (queer.de berichtete). Der homophobe Pöbler erhielt später eine Geldstrafe wegen Beleidigung in Höhe von 2.800 Euro (queer.de berichtete). Spahn ist derzeit der einzige offen schwule Bundesminister im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel. (dk)

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#1 Jadughar
  • 23.02.2021, 14:34hHamburg
  • Die Leute in den Dreck ziehen, ist dann Humor. Manchmal wünsche ich mir, es solchen Leuten gleich zu tun, doch der Anstand hindert mich daran.
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#2 Goldenes WortAnonym
#3 SchrottelsenAnonym
  • 23.02.2021, 14:55h
  • Man gucke sich doch nur mal diese schrabbeligen sogenannten Kostüme an, die Kleidchen, die Hütchen, diese Brillen.
    Lisa Plenskes für ganz Arme und Blinde.
    Und um von diesem Elend abzulenken, kloppen sie jetzt solch Summen Sprüche.
    Schreckliche Schrottelsen. Sofort in die Versenkung damit. Feiert lieber mal Karneval, anstatt diese biedere Faselnacht, ihr Hessen.
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