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Ansage an die Orbán-Regierung

RB-Torwart Péter Gulácsi kritisiert homophobe Politik seines Heimatlandes

Der Bullen-Keeper kann nicht verstehen, warum Schwule und Lesben in Ungarn drangsaliert werden. Dafür erntet er Kritik von vielen seiner Landsleute.


Péter Gulácsi spielte zwei Jahre lang für Red Bull Salzburg, bevor er 2015 nach Leipzig wechselte (Bild: Bullen.TV)

Péter Gulácsi, der langjährige Torwart des derzeit größten Bayern-Jägers Rasenballsport Leipzig, hat die Einschränkung von Rechten sexueller Minderheiten in seiner Heimat Ungarn kritisiert. In einem Facebook-Eintrag sprach sich der ungarische Fußball-Nationalspieler vor allem gegen eine Gesetzesänderung vom Dezember 2020 aus, nach der homo­sexuellen Paaren die Adoption von Kindern verboten ist.

"Jeder Mensch hat das Recht auf Gleichberechtigung. So hat auch jedes Kind das Recht, in einer glücklichen Familie aufzuwachsen – ganz egal, aus wie vielen Menschen sie besteht, welche Hautfarbe man hat, wen man liebt oder an was man glaubt", schrieb Gulácsi am Dienstag. Dazu stellte der 30-Jährige ein Foto von sich und seiner Frau Diana mit dem Logo und dem Hashtag der Kampagne acsaládazcsalád – "Familie ist Familie".

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Posted by Péter Gulácsi on Tuesday, February 23, 2021
Facebook / Péter Gulácsi
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Unter dem Eintrag gab es nach drei Stunden bereits fast 4.000 Kommentare, die meisten auf Ungarisch. Nach Angaben von Gulácsis PR-Agentur seien darunter sehr viele negative Kommentare. "Familie ist Familie, das darf für niemanden ein Problem sein", schrieb Gulacsi. Er stehe für Regenbogen­familien und sprach sich gegen Hass und für mehr Akzeptanz aus.

Gulácsis Stimme hat in Ungarn durchaus Gewicht. Immerhin hat er zwei Mal den Titel des ungarischen Fußballers des Jahres gewonnen. Außerdem engagiert er sich seit längerer Zeit karitativ, hilft mit seiner Frau medizinischen Einrichtungen und setzt sich für den Tierschutz ein. Bei RB Leipzig gehört Gulácsi zur Stammbesetzung: Seit 2015 spielte er bereits mehr als 160 Mal für die Bullen. Sein Vertrag läuft noch bis 2023. Außerdem stand er 36 Mal für die ungarische Nationalmannschaft zwischen den Pfosten.

Ungarns Parlament hatte im Dezember eine Reform der Verfassung beschlossen, die neben der bereits bestehenden Definition der Ehe als Verbindung aus Mann und Frau künftig auch Familie indirekt heterosexuell definiert. Zugleich verabschiedete es ein Gesetz, das die Adoption von Kindern nur noch verheirateten Paaren ermöglichen würde (queer.de berichtete). Wenige Monate zuvor hatte das Parlament entschieden, dass trans Personen künftig nicht mehr in ihrem Geschlecht anerkannt werden, sondern dass rechtlich das "Geschlecht zur Geburt" gelte (queer.de berichtete). (dpa/dk)

#1 IngoAnonym
#2 SmartakusProfil
#3 zundermxeAnonym
#4 PeerAnonym
  • 23.02.2021, 19:32h
  • Vorbildlich!

    Gerade bei Angehörigen solcher Nationalitäten ist das extrem wichtig. Und gleichzeitig für die auch riskant. Das ist wirklich ganz hoch einzuschätzen.
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#5 AtreusEhemaliges Profil
  • 23.02.2021, 21:57h
  • Das ist genau die Art von Solidarität, die die queere Menschheit braucht. Keine Spruchbanner, Eckfähnchen oder auswendig gelernte Floskeln einmal pro Jahr, weil es der Kalendertag verlangt, sondern einzelne Personen, die ihre Popularität und Stellung nutzen, um eigeninitiativ für Akzeptanz zu werben und Unrecht benennen, ihre Komfortzone verlassen, trotz! erwartbarer Shitstorms aus der rechten und homophoben Ecke. Danke Péter! Ich wünsche mir mehr solcher Straight-Allies.
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#6 So geht AllyshipAnonym
#7 PschoAngel
#8 swimniAnonym
#9 LarsAnonym
#10 ElfolfProfil
  • 24.02.2021, 05:38hHamburg
  • Er hat sich lediglich zum Thema geäußert und wurde schon massiv angegriffen. Ein schwuler Fussballspieler, noch dazu, wenn er aus einem dieser besonders homophoben Staaten stammt, wird sich jetzt noch eher zurückhalten, sich zu outen. Es ist offensichtlich, dass das Umfeld vom Fussball mit toxischer Männlichkeit vergiftet ist.
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