Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?38228

Neue Gallup-Daten

USA: Zahl von queeren Menschen schießt nach oben

Jahr für Jahr geben mehr Menschen bei Meinungsforschungsinstituten an, sich als LGBTI zu identifizieren. Der Trend dürfte anhalten, da der Prozentsatz bei Jüngeren sehr hoch ist.


Szenen vom CSD Washington, D.C. 2018: Immer mehr junge Menschen identifizieren sich als LGBT (Bild: Ted Eytan / flickr)

Im Jahr 2020 identifizierten sich 5,6 Prozent der Amerikaner*innen als lesbisch, schwul, bisexuell oder trans. Das geht aus aktualisierten Schätzungen des Meinungsforschungsinstituts Gallup hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Sie beruhen auf Auswertungen mehrerer Umfragen.

Die Zahl derjenigen, die sich der queeren Community zugehörig fühlen, stieg in den letzten Jahren steil an. 2012 gaben etwa nur 3,5 Prozent an, LGBT zu sein. 2017 stieg der Anteil auf 4,5 Prozent (queer.de berichtete). Mit den neuen Daten aus dem Jahr 2020 beschleunigte sich der Anstieg zuletzt noch.


(Bild: Gallup)

Frauen sind laut Gallup durchschnittlich queerer als Männer: Unter ihnen identifizierten sich 6,4 Prozent als LGBT, unter Männern nur 4,9 Prozent.

Laut den neuesten Zahlen gab außerdem 7,6 Prozent der Gesamtbevölkerung keine Antwort auf die Frage nach ihrer sexuellen Orientierung. Als heterosexuell und cisgender bezeichneten sich 86,7 Prozent der Amerikaner*innen.

Bisexuelle sind in der Mehrheit

Innerhalb der LGBT-Community haben laut Gallup Bisexuelle die Nase vorn: 55 Prozent der queeren Menschen gaben dies als ihre sexuelle Orientierung an. Als "gay", was auf Englisch schwul oder lesbisch bedeuten kann, bezeichneten sich 25 Prozent, als lesbisch zwölf Prozent. Hinzu kommen elf Prozent trans Menschen (gemessen auf die Gesamtbevölkerung macht ihr Anteil 0,6 Prozent aus). Unter den LGBT-Befragten nannten außerdem drei Prozent andere Begriffe zur Selbstbeschreibung wie "queer" oder "same-gender-loving". Bei der Frage nach der Selbstidentifikation war eine Mehrfachauswahl möglich.

Insbesondere Jüngere identifizieren sich als LGBT. So gaben bei der "Generation Z" (Geburtsjahr 1997 bis 2002) 17 Prozent an, Mitglied der queeren Community zu sein. Der Anteil von Bisexuellen ist in dieser Gruppe besonders hoch. Bei den Millennials (Geburtsjahr 1981 bis 1996) sinkt der Anteil auf rund zehn Prozent, bei der Generation X (Geburtsjahr 1965 bis 1980) sind es vier Prozent, bei den Baby-Boomern (Geburtsjahr 1946 bis 1964) noch zwei Prozent und bei den Traditionalistinnen und Traditionalisten (Geburtsjahr vor 1946) immer noch knapp über ein Prozent. Auffällig ist, dass sich bei den älteren Generationen fast niemand als bisexuell identifiziert.

Linke identifizieren sich eher als LGBT als Rechte

Auch die politische Einstellung hat einen großen Einfluss, wie Menschen ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität beschreiben. So geben 13 Prozent der Linksliberalen an, sie seien queer, aber nur vier Prozent der Gemäßigten und ganze zwei Prozent der Konservativen. Keinen Einfluss auf die Zahl queerer Menschen scheint die formale Bildung zu haben: Bei Menschen mit und ohne Uni-Abschluss ist die Zahl von LGBT gleich.

Gallup erwartet, dass die LGBT-Zahlen in den nächsten Jahren weiter steigen werden: "In einer Zeit, in der Amerikaner gleiche Rechte für Schwule, Lesben und trans Menschen immer mehr unterstützen, identifiziert sich ein größerer Prozentsatz der Amerikaner als LGBT", so das in Washington ansässige Institut. "Weil sich jüngere Generationen weit mehr als ältere als LGBT identifizieren, dürfte dieser Anstieg weitergehen."

Die Zahlen basieren auf mehr als 15.000 telefonischen Interviews, die durch das Jahr 2020 hindurch unter volljährigen Amerikanerinnen und Amerikanern durchgeführt wurden.

Dieser Anstieg ist nicht auf die USA beschränkt. Auch in anderen westlichen Ländern fühlen sich in einem liberaler werdenden gesellschaftlichen Klima immer mehr Menschen der LGBTI-Community zugehörig. Dies geht beispielsweise auch aus Zahlen der britischen Statistikbehörde hervor (queer.de berichtete). (dk)

#1 FinalmSposato
  • 25.02.2021, 17:39h
  • Papperlapapp. Es dürften mindestens um die 10% sein. Waren es schon immer, sind es, und werden es immer sein. Nur trauen es sich viele nicht zu sagen, weil sie sonst zurecht fürchten ausgegrenzt zu werden.
  • Antworten » | Direktlink »
#2 GeorgeH2Anonym
  • 25.02.2021, 17:53h
  • Antwort auf #1 von FinalmSposato
  • Die Frage nach LGBTI für sich "selbst" zu beantworten fällt vielen Leuten schwierig.

    Man möchte das nicht sein, weil man denkt "andere würden es nicht wollen".

    So ist man in den Umfragen "HETERO" oder "Maximal BI".

    Genauso hätte ich es noch einen Monat vor meinem Coming-Out in jeder Umfrage angegeben.

    Nach meinen Einschätzungen liegt der Anteil bei Männern eher um die 25%.

    Man sieht sie, Kinderwagenschiebend in der Fußgängerzone ;-))

    Es spricht nichts dagegen Kinder zu haben, und das sogar auf biologisch natürlichem Wege ... das macht aber nicht Hetero ...

    Aus meiner Sicht geht es eher darum, mit welchem Partner der Sex wirklich Spaß macht und erfüllend ist (statt "Pflichtübung" oder weil man es eben macht).
  • Antworten » | Direktlink »
#3 Damerow77Anonym
#4 neneneAnonym
#5 SybilleAnonym
  • 26.02.2021, 09:56h
  • Die Zahlen als solche steigen doch nur nominell. Tatsächlich werden es nicht mehr Queers, es zeigen sich nur mehr offen. Und das ist gut so.
  • Antworten » | Direktlink »
#6 PeerAnonym
  • 26.02.2021, 10:25h
  • Ich glaube gar nicht mal, dass die Zahl nach oben schießt. Mit zunehmender Akzeptanz trauen sich nur mehr Menschen, offen dazu zu stehen. Bzw. auch, es sich selbst einzugestehen.

    Es gibt ja schon lange wissenschaftlich fundierte Thesen, dass ca. 15% der erwachsenen Männer und Frauen schwul und lesbisch sind und nochmal ca. 5% bi.

    Umso wichtiger ist es, weiter für noch mehr Akzeptanz zu kämpfen, damit immer mehr Menschen sie selbst sein können und die restliche Gesellschaft auch sieht, wie viele wir sind und dass man uns nicht diskriminieren sollte (und dann auch nicht mehr kann).
  • Antworten » | Direktlink »
#7 Guter TrendAnonym
  • 26.02.2021, 10:59h
  • Das ist doch mal eine schöne Entwicklung.

    Wie hoch die Zahlen jetzt wirklich sind, ist nicht so wichtig, zumal die Dunkelziffer immer noch sehr hoch sein dürfte, solange das noch nicht so egal und selbstverständlich ist wie die Augenfarbe.

    Wichtig ist nur, dass die Zahl derer, die das offen sagen, steigt. Das ist ein positiver Trend, von dem auch diejenigen profitieren, die vielleicht noch nicht so weit sind, zu sich selbst stehen zu können.

    Love wins...
  • Antworten » | Direktlink »
#8 KrauseAnonym
  • 26.02.2021, 11:24h
  • Ich bin davon überzeugt, dass in spätestens 10 Jahren sich mindestens 20 Prozent mit der LGBQTI Community identifizieren. Lasst uns weiter kämpfen.
  • Antworten » | Direktlink »
#9 56James35Anonym
  • 26.02.2021, 14:45h
  • Trotz Trump und seinen 70 Millionen Wählern, lieber schwul in den USA als in Russland !
  • Antworten » | Direktlink »
#10 GirlygirlEhemaliges Profil
  • 26.02.2021, 14:59h
  • Ich finde, dass die letzte Unterüberschrift "LGBT Personen stimmen eher links" lauten sollte. Wichtige konservative Werte sind sehr starke Loyalität zur Familie und ein gewissen Grad an Konformität an die Gesellschaft (Geschlechter Rollen z.B.). Als Heterosexueller/Cisgender ist es viel leichter das zu erfüllen. Psychologische Studien haben außerdem ergeben, dass Konservative viel stärker dazu neigen, Dinge als "gegeben" zu akzeptieren, das kann sich z.B. durch den Glauben an Gott äußern, aber auch durch das Festhalten an klaren Rollen innerhalb der Gesellschaft und Angst vor Neuem. Ich glaube also, dass falls man konservativ aufgewachsen ist und sich eingesteht LGBT zu sein, ein politischer Shift in Richtung links oder liberal kommt. Natürlich gibt es auch closeted Konservative, aber die Zahl nimmt zum Glück ab, gerade bei Jüngeren.
  • Antworten » | Direktlink »