https://queer.de/?38251
Er ist wieder da
Trump meldet sich mit Transphobie zurück
In der ersten Rede nach dem Ende seiner Amtszeit verbreitete Donald Trump nicht nur Fahlschbehauptungen über seine Wahlniederlage, sondern suhlte sich auch in Trans-Hass.

Donald Trump ist bei der CPAC-Konferenz wieder mal in seinem Element
- 1. März 2021, 10:40h 3 Min.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat am Sonntag bei der CPAC-Konferenz in Orlando unter dem Jubel seiner Fans davor gewarnt, dass trans Menschen den Frauensport vernichten könnten. Bei dem jährlich stattfindenden Event von rechten Republikaner*innen deutete Trump auch an, dass er sich 2024 erneut um die Präsidentschaftskandidatur bewerben könnte; er behauptete außerdem wahrheitswidrig, die letzten Wahlen im November gewonnen zu haben ("Ich könnte sogar beschließen, sie ein drittes Mal zu schlagen").
Beim Thema Transidentität echauffierte sich der 78-Jährige darüber, dass "biologische" Frauen im Sport angeblich keine Chance mehr gegen trans Frauen hätten. "Junge Mädchen und Frauen werden nun gezwungen, gegen biologische Männer zu kämpfen", polterte Trump. "Wenn sich das nicht ändert, wird der Frauensport, wie wir ihn kennen, sterben." Deswegen würden sich Verantwortliche nicht mehr für Athletinnen interessieren. "Welche Trainer würde denn zum Beispiel eine junge Frau rekrutieren, wenn ihr Rekord einfach von jemandem, der als Mann geboren wurde, gebrochen werden kann", so Trump.
Trumps Äußerungen "beleidigend und gefährlich, aber nicht überraschend"
LGBTI-Aktivist*innen kritisierten die Worte Trumps scharf. So erklärte Alphonso David, der Chef der größten amerikanischen LGBTI-Organisation Human Rights Campaign: "Die transphoben Kommentare des Ex-Präsidenten sind beleidigend und gefährlich, aber nicht überraschend. Seine historische Anti-LGBTQ-Agenda ist dafür mitverantwortlich, dass er heute nicht mehr Präsident ist. Wir werden nie damit aufhören, ihn daran zu erinnern."
/ AlphonsoDavidThe former presidents transphobic comments are offensive & dangerous if unsurprising. His historic anti-LGBTQ agenda is part of the reason hes no longer president and well never get tired of reminding him of that.
Alphonso David (@AlphonsoDavid) March 1, 2021
|
Während seiner vierjährigen Amtszeit war Trump wiederholt wegen transfeindlicher Initiativen kritisiert worden. So untersagte es der Republikaner trans Menschen 2017, im Militär zu dienen (queer.de berichtete). Sein Nachfolger Joe Biden hob das Trans-Verbot wenige Tage nach seiner Amtsübernahme wieder auf (queer.de berichtete). Außerdem hatte sich Trump mehrfach dafür eingesetzt, den Diskriminierungsschutz von trans Menschen zu schwächen (queer.de berichtete).
Derzeit findet durch die Republikanische Partei eine konzertierte Attacke auf Trans-Rechte statt, die als Angriff auf Frauenrechte beschrieben werden (queer.de berichtete). Hauptthema ist dabei nicht Leistungssport, sondern Schulsport – Regionalregierungen versuchen derzeit, Schulsport für trans Schülerinnen unmöglich zu machen. Bereits letztes Jahr hatte etwa das konservative Idaho ein entsprechendes Gesetz erlassen (queer.de berichtete). Dieses wird derzeit von Gerichten auf seine Verfassungsmäßigkeit überprüft.
Streit um angebliche Nazi-Runen
Bei dem CPAC-Event wurde auch kritisiert, dass die Form der Bühne an Runen aus der Zeit des deutschen Nationalsozialismus erinnern würde. In sozialen Netzwerken wurde den Organisatior*innen vorgeworfen, mit dieser Nazi-Ästhetik symbolisch um die Unterstützung von Rechtsaußen zu werben.
/ ilysehAnd by "resembles," I mean "is identical to."
Ilyse Hogue (@ilyseh) February 27, 2021
|
Der Organisator der Konferenz wehrte sich gegen die Vorwürfe mit einer für die Republikaner üblichen Gegenattacke: Er rief "Cancel-Culture-Extremisten" dazu auf, Antisemitismus in ihren eigenen Reihen zu bekämpfen. (dk)
/ mschlappStage design conspiracies are outrageous and slanderous. We have a long standing commitment to the Jewish community. Cancel culture extremists must address antisemitism within their own ranks. CPAC proudly stands with our Jewish allies, including those speaking from this stage.
Matt Schlapp (@mschlapp) February 27, 2021
|
















Wer den jetzt noch unterstützt, macht sich mitschuldig.