Im von Action-Rollenspiel-Fans sehnlichst erwarteten neuen Computergame "Hogwarts Legacy" soll es laut einem "Bloomberg"-Bericht vom Dienstag die Möglichkeit geben, Geschlechtsmerkmale der eigenen Figur frei zu wählen. So könne man die Körpermerkmale und auch die Stimme selbst bestimmen – ebenso könne der Spieler oder die Spielerin entscheiden, ob die eigene Figur als "Zauberer" oder als "Hexe" angesprochen wird.
Das Spiel, das 2022 auf den Markt kommen soll, handelt von der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei im späten 19. Jahrhundert. Es findet in einer offenen Spielwelt im Harry-Potter-Universum statt, die der Spieler selbständig auskundschaften kann. Es soll auf Windows, Playstation und Xbox erhältlich sein.
J.K. Rowling stichelt gegen trans Personen
Die freie Geschlechterwahl wird eigentlich in derartigen Rollenspielen immer üblicher. Im Harry-Potter-Universum ist dies allerdings ungewöhnlich, da die Erfinderin der magischen Zauberwelt zuletzt vor allem mit ihrer Ablehnung von trans Menschen für Aufregung gesorgt hatte. So behauptete die Multimillionärin etwa vergangenes Jahr, dass trans Frauen keine echten Frauen seien (queer.de berichtete). Nach viel Kritik – unter anderem von Harry-Potter-Darsteller Daniel Radcliffe – stichelte sie weiter: So machte sie sich über eine Trans-Aktivistin lustig, schimpfte über die radikale Trans-Rechte-Bewegung oder veröffentlichte ein Buch über einen "transvestitischen Serienkiller".
Queere Aktivist*innen kritisierten, es sei verwerflich von der Autorin, sich mit trans Menschen ausgerechnet eine besonders gefährdete Gruppe als mutmaßliches Hassobjekt auszusuchen. So litten geschlechtliche Minderheiten mehr als andere Mitglieder der LGBTI-Community unter Ausgrenzung, was sehr häufig zu Depressionen und sogar zu Selbstmordversuchen führe. (cw)