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anyway-Webserie
"Kuntergrau" für Grimme-Preis nominiert
Große Ehre für ein queeres Kölner Jugendprojekt: Die Youtube-Webserie "Kuntergrau" hat Chancen auf einen prestigeträchtigen Grimme-Preis. Auch "Kroymann" wurde nominiert.

Die schwule Webserie aus Köln hat inzwischen eine treue Fan-Gemeinde um sich versammelt (Bild: Kuntergrau)
- 5. März 2021, 12:24h 2 Min.
Die dritte Staffel der queeren Kölner Webserie "Kuntergrau" ist für den diesjährigen Grimme-Preis in der Kategorie "Jugend" nominiert worden. Die auf Youtube veröffentlichte Video-Serie ist ein Projekt des LGBTI-Jugendzentrums anyway, das bereits im Dezember mit dem Engagementpreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet wurde (queer.de berichtete).
"Kuntergrau" ist die einzige Projekt in dieser Grimme-Kategorie, das nicht vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk stammt. Die anderen Nominierungen sind "Ab 18! – Hinter unserem Horizont", "Ab 18! – Luisa" (beide ZDF/3Sat), "Masel Tov Cocktail" (SWR/Arte) und "Tru Doku" (funk/ZDF).
Im Mittelpunkt der Sendungen von "Kuntergrau" stehen schwule Lebensrealitäten – etwa die Beziehung zwischen Jan und Noah, das Leben von Marcel mit HIV oder die Geschichte von Lukas, der vom Land in die Großstadt kommt. Thematisch geht es um Erfahrungen mit Coming-out, Toleranz, Freundschaft, Prostitution, Konflikten und bedingungsloser Liebe. In der dritten Staffel ist insbesondere homophob motivierte Gewalt Thema der Serie.
/ lsvd#Kuntergrau erzählt von fünf jungen, schwulen Männer und ihrem Alltag. Interview mit Autor und Regisseur Kai Kreuser über seine Webserie und warum es queere Themen auch heute immer noch schwer ins lineare Fernsehen schaffenhttps://t.co/0TwqRGd6xX
LSVD-Bundesverband (@lsvd) February 25, 2021
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Angefangen hatte "Kuntergrau" 2015 als Medienprojekt, an dem queere Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 27 Jahren beteiligt sind. Sie treffen sich im in den Neunzigerjahren eröffneten queeren Jugendzentrum anyway in der Kölner Innenstadt.
"Kroymann" erneut nominiert
In der Grimme-Königskategorie "Unterhaltung" ist außerdem die dritte und vierte Staffel von "Kroymann" nominiert worden, einer ARD-Satiresendung der lesbischen Kabarettistin Maren Kroymann. Zu den anderen Nominierten gehört unter anderem das "ZDF Magazin Royale" und die WDR-Sendung "Carolin Kebekus Show".
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"Kroymann" war bereits 2018 und 2019 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet worden (queer.de berichtete). 2020 gewann die erste Staffel der schwulen Datingshow "Prince Charming" (TVNOW/Vox) die Auszeichnung in dieser Kategorie (queer.de berichtete). In diesem Jahr wurde "Prince Charming" nicht nominiert.
Der Grimme-Preis wird bereits seit 1964 vergeben – also seit einer Zeit, in der männliche Homosexualität in Deutschland noch mit dem Paragrafen 175 verfolgt wurde. Ausgezeichnet werden Produktionen und TV-Leistungen, die "die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fernsehen auf hervorragende Weise nutzen und nach Inhalt und Methode Vorbild für die Fernsehpraxis sein können". Die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner des Grimme-Preises sollen am 27. August bekanntgegeben werden. (dk)
Links zum Thema:
» Homepage Grimme-Preis
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22:00h, ZDFneo:
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