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Polizei ermittelt

Farbanschlag auf homophobe Kirche

Unbekannte haben einen Farbanschlag auf die St.-Martini-Kirche in Bremen verübt. In der evangelischen Kirche predigte Olaf Latzel bis zu seiner Verurteilung wegen Volksverhetzung.


Auch das RB-Regionalmagazin "Buten un Binnen" berichtete über den Vorfall (Bild: Screenshot Radio Bremen TV)

  • 8. März 2021, 15:05h 12 2 Min.

Die Polizei in Bremen hat nach einem in der Nacht auf Sonntag verübten Farbanschlag auf die St.-Martini-Kirche Ermittlungen aufgenommen. Die Kirche war großflächig in Blau, Lila und Rosa bespritzt worden. Außerdem seien nach Polizeiangaben in nahegelegenen Ortsteilen mehrere Autos mit den Sprüchen "ACAB" und "1312" besprüht worden – beides sind in der linksextremistischen Szene beliebte Codes, die für die polizeifeindliche Beschimpfung "All cops are bastards" stehen. Bisher seien mehr als ein Dutzend beschädigte Fahrzeuge notiert worden.

Die St.-Martini-Kirche wurde im vergangenen November bundesweit bekannt, weil der dortige Pastor Olaf Latzel letzten Jahres wegen Volks­verhetzung in erster Instanz zu einer Geldstrafe in Höhe von 8.100 Euro verurteilt worden war (queer.de berichtete). Latzel kündigte wenige Tage später Rechtsmittel gegen die Verurteilung an (queer.de berichtete). Die Gemeinde stellte sich auch zuletzt noch hinter den Pastor (queer.de berichtete).

Anlass für den Prozess gegen den Pfarrer waren Verlautbarungen Latzels in einem im Internet veröffentlichten "Ehe-Seminar", in dem er Homosexualität als "Degenerationsform von Gesellschaft" und als "todeswürdig" bezeichnete, die LGBTI-Community als "Gender-Dreck" herabwürdigte und CSD-Besucher*­innen vorwarf, "Verbrecher" zu sein (queer.de berichtete).

Evangelische Kirche "für gewaltfreie und respektvolle Formen der Auseinandersetzung"

Die Bremische Evangelische Kirche (BEK), die Latzel nach seiner Verurteilung vorläufig des Dienstes enthoben hatte, kritisierte die Farbattacke scharf: "Wir werben für gewaltfreie und respektvolle Formen der Auseinandersetzung. Keine Form der Gewalt, sei sie verbal oder eine Tätlichkeit, sei sie an Kirchen, Moscheen und Synagogen, trägt zum friedlichen Miteinander bei", so die BEK laut der RB-Sendung "Buten un Binnen".

In Bremen wies die Polizei nach dem Farbanschlag ausdrücklich darauf hin, dass derartige Graffiti kein harmloses Delikt, sondern Sachbeschädigungen nach dem Strafgesetzbuch sind, was für Personen langfristige Folgen haben könne. "Neben der Strafe der Gerichte bekommen Sprayer die Rechnung der Geschädigten. Dafür können diese einen Schuldtitel bei Gericht erwirken – und der hat eine Laufzeit von 30 Jahren! Das bedeutet, dass man 30 Jahre lang verpflichtet ist, den Schaden zu bezahlen, wenn man zum Zeitpunkt der Tat kein Geld besitzt", so die Beamten.

Die Polizei sucht nun nach Zeug*innen. Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst unter 0421 362-3888 entgegen. (dk)

#1 Alexander_FAnonym
  • 08.03.2021, 15:20h
  • Da fordert einer ihrer Pfaffen unseren Tod, und die EKD säuselt etwas von respektvollen Formen der Auseinandersetzung und die Polizei mahnt dazu, dass man für diese paar Farbspritzer 30 Jahre lang blechen muss. Kommt es nur mir so vor, als seien solche Reaktionen ziemlich unverhältnismäßig, ja gar grotesk?
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#2 Fer1Anonym
  • 08.03.2021, 15:34h
  • Ich bin gegen jeder Art von Sachbeschädigung und Gewalt, aber ich kann durchaus die Leute verstehen wenn diese solche Maßnahmen einsetzen. Das was der Pfarrer dieser Kirche schon von sich gegeben habe finde ich auch derart unter der Gürtellinie. Ich hoffe, dass das nicht nochmal passiert.
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#3 Taemin
  • 08.03.2021, 17:49h
  • Zwei klare Worte:

    1. Ein Baudenkmal aus dem 13. Jh. besudeln ist kein Zeichen menschlicher Kultur und keine legitime Form der Auseinandersetzung.

    2. Dass die Landeskirche für sich respektvollen Umgang in Anspruch nimmt. ist an Heuchelei nicht mehr zu überbieten.
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