Eine Gruppe von mehr als 300 liberalen Seelsorgern in Österreich will das vatikanische Verbot von Segnungen homosexueller Partnerschaften ignorieren. "Dieses Dekret stößt viele Christinnen und Christen vor den Kopf und vernebelt und diskreditiert die befreiende Botschaft Jesu", schrieb die als Pfarrer-Initiative bekannte Bewegung am Dienstag in einer Stellungnahme. Die Vatikan-Vorgabe sei "ein Rückfall in Zeiten, die wir mit Papst Franziskus als überwunden gehofft hatten".
Am Montag hatte die Glaubenskongregation des Vatikans klargestellt, dass die katholische Kirche aus ihrer Sicht nicht befugt sei, homosexuelle Partnerschaften zu segnen (queer.de berichtete). Papst Franziskus stimmte der Veröffentlichung ausdrücklich zu. Die Glaubenskongregation wies darauf hin, dass sich ihre Erklärung auf "die Wahrheit des liturgischen Ritus" beziehe und keine Diskriminierung sei oder sein solle. Außerdem könne "Menschen mit homosexuellen Neigungen", denen mit "Respekt und Takt" zu begegen sei, als Einzelperson der Segen durchaus gespendet werden – wenn diese eine "Treue" zum Glauben bekundeten. Unzulässig sei jede Segnungsform, die eine homosexuelle Partnerschaft anerkennt.
Die Pfarrer-Initiative protestierte gegen die Argumentation der Kongregation, dass Segnungen menschlicher Beziehungen nur möglich sind, wenn damit den Plänen Gottes gedient sei. "Wir protestieren vehement dagegen, dass gleichgeschlechtlich liebenden Paaren unterstellt wird, nicht Teil des göttlichen Plans zu sein. Hier wird versucht, die Schöpfungswirklichkeit mit dogmatisierenden Anmaßungen zu untergraben."
Bereits 2011 "Aufruf zum Ungehorsam" veröffentlicht
Die Priester und Diakone der Initiative kündigten an, auch weiterhin den Segen Gottes für die Liebe zwischen Lesben und Schwulen in Gottesdiensten zu feiern. "Eine Theologie auf der Höhe der Zeit begründet diese verantwortliche Praxis", betonten sie.
Die Pfarrer-Initiative veröffentlichte bereits im Jahr 2011 einem "Aufruf zum Ungehorsam", in dem sie unter anderem die Zulassung von Frauen und verheirateten Männern als Priester forderten. (cw/dpa)
Dieser Verein dreht sein Fähnlein nach dem Winde und macht sich immer lächerlicher.
Das beste wäre, die würden einfach jeden so leben lassen, wie er will und nicht mehr davon besessen sein, sich immer und überall in alles einzumischen.