16 Kommentare
- 21.03.2021, 11:54h
- Die Sexualität ist das persönlichste Menschenrecht. Zum Schutz vor Diskriminierung und so auch datenschutzrechtlich verbietet es sich, danach zu fragen. Auch die freiwillige Datenerhebung lässt Rückschlüsse auf die gelebte Sexualität zu, da diskriminierungsgefährdete Personen eher keine Angabe machen.
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- 21.03.2021, 12:07h
- Aus letzt von mir gesagtem Satz ergibt sich zudem ein Nachteil für uns aus der Statistik heraus, da sie dann wenigere angibt, als wir in Wirklichkeit sind.
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- 21.03.2021, 13:23h
- Sehr richtig. Wer hier keine Angabe macht oder eine falsche, bestätigt im Ergebnis all jene, die die Notwendigkeit queerer politischer Maßnahmen verneinen mit der Begründung, es handele sich um eine mikroskopisch winzige Minderheit. - Auch hier gilt mein übliches Vergleichsschema: Wenn Juden richtige Angaben machen (müssen? sollen? dürfen?), warum dann LSBTI nicht?
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- 21.03.2021, 13:45h
- So richtig meine Kommentare sind, so falsch steht deiner meinen hier wieder zuwider.
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- 21.03.2021, 13:58h
- Du bleibst Dir treu. Der übliche Schrei: falsch! falsch! falsch! Begründung fehlt.
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- 21.03.2021, 15:59h
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Ralph hat völlig richtig argumentiert. Und nichts anderes meinte wohl auch Eva Kreienkamp mit ihrer Frage: "Warum sollten Schwule und Lesben das Privileg haben, sich zu verstecken?"
www.queer.de/detail.php?article_id=38387
Und es gibt sogar mutige Menschen, in Ländern wo das echt gefährlich ist, die offen für unser aller Freiheit einstehen. Vor dem von Dir selbst in #2 angeführten Hintergrund ist queere Sichtbarkeit auf allen Ebenen, auch und gerade bei statistischen Erhebungen, eine politische Notwendigkeit. - |
- 21.03.2021, 17:23h
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Vielleicht möchte ich keine Listen von Minderheiten haben?
Außerdem, früher hat das noch für Empörung gesorgt, heute ist es anscheinend selbstverständlich?
www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/anfrage-von-co
rinna-herold-afd-will-homosexuelle-in-thueringen-zaehlen-las
sen/12438312.html - |
- 21.03.2021, 18:00h
- 1919 gab es eine Volkszählung wo auch erstmals die Religionszugehörigkeit abgefragt wurde. Die meisten Juden fühlten sich als vollwertige Staatsangehörige und beantworteten diese Frage brav. 1933 wurden diese Karteikarten mit einem J und einem Loch oben rechts versehen . Durch dieses Loch wurde dann eine lange Stricknadel eingeführt und die Karteikarten herausgezogen. Computer gab es ja noch nicht. Alle so erfassten Staatsbürger wurden dann aufgefordert sich am Bahnhof einzufinden. Der Rest ist bekannt . Ich wollte nur mal darauf hinweisen. Zeiten können sich schneller ändern als Mensch denkt.
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- 21.03.2021, 19:15h
- Ich nehme die Kritik jetzt einfach mal zum Nachdenken an, (auch von #8). Vor dem Hintergrund eines möglichen roll-back habt ihr sicher Recht, übrigens als verheiratete Schwule wären mein Mann und ich sofort auch ohne "Statistik" betroffen. Auch erinnere ich mich natürlich an die Zeiten der "Rosa Listen", welche auch in den 1980ern und darüber hinaus noch lange aktuell waren. Und dein Hinweis auf den AfD-Versuch in Thüringen lässt die braunen Zeiten wieder erschreckend nah und lebendig erscheinen. Vielleicht ist es naiv von mir, aber ich finde es trotzdem paradox, einerseits für queere Sichtbarkeit einzutreten und sich andererseits wieder ängstlich in den Schrank zu stellen. Ich möchte mich nicht von AfD-Provokationen einschüchtern lassen, jede Handbreit die wir zurückweichen, bringt ein roll-back näher. Aber ich stelle mich keineswegs moralisch über oder gegen diejenigen, die eine solche statistische Erfassung grundsätzlich ablehnen. Ich bin für Coming Out, aber nicht für Outing. Und bin auf das weitere Pro und Contra hier gespannt und auch für einen Meinungswandel zu dieser Art der Erfassung offen.
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- 21.03.2021, 20:27h
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Vor dem Hintergrund der Ehe und den sozialen Medien, wo wir alle Spuren hinterlassen, diese Datensammelei im Verhältnis als besonders gefährlich wahrzunehmen mag befremdlich anmuten, Jedoch sollten wir auf Grund historischer Erfahrungen nicht mehr Daten als nötig liefern. Welche Vorteile soll das bringen?
Sichtbarkeit schaffen wir auch auf andere Weise im Alltag. - |