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Berlin

Sexdate erpresst: Tatverdächtige ermittelt

Mit Bildern fahndete die Berliner Polizei erfolgreich nach einem Trio, das 2019 einen damals 42-jährigen schwulen Online-Dater tagelang räuberisch erpresst haben soll. Zwei der jungen Männer stellten sich freiwillig, einer wurde erkannt.


Drei Tage nach der Öffentlichkeitsfahnung konnte die Berliner Polizei alle drei Tatverdächtigen identifizieren (Bild: cocoparisienne / pixabay)
  • 30. März 2021, 01:49h 15 2 Min.

Erfolgreiche Öffentlichkeitsfahndung nach der räuberischen Erpressung eines schwulen Mannes in Berlin: Zwei 17-jährige Tatverdächtige, die mit Bildern gesucht wurden, haben sich am Freitag im Beisein ihrer Rechtsanwälte auf einer Polizeidienststelle gemeldet. Der dritte Tatverdächtige, ein 18-Jähriger, wurde bereits am vergangenen Freitag von Zeugen wiedererkannt.

Am 28. September 2019 lernte das damals 42 Jahre alte Opfer im Internet zwei junge Männer kennen, mit denen er sich in seiner Wohnung in der Kurfürstenstraße verabredet hatte. Nachdem es zu einvernehmlichen sexuellen Handlungen gekommen sein soll, hätten die beiden jungen Männer den Wohnungsinhaber anschließend aufgefordert, ihnen seine Kundenkarte sowie die dazugehörige PIN einer Autovermietung auszuhändigen. Von dem Verhalten des Duos eingeschüchtert, sei er der Forderung nachgekommen.

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Auch Herausgabe der Kreditkarte gefordert

Die beiden Tatverdächtigen sollen anschließend mit der Kundenkarte ein Auto kostenpflichtig angemietet haben. Als der 42-Jährige am Folgetag die Sperrung seiner Karte vornahm, sei er von den Tatverdächtigen bedroht worden, die Karte wieder freizuschalten. Eine Freischaltung der Karte konnte jedoch nicht durchgeführt werden, da unter Verwendung der Karte zuvor Verkehrsunfälle verursacht wurden.

Am 7. Oktober 2019 habe sich der dritte Tatverdächtige beim 42-Jährigen gemeldet und unter Drohung von Gewalt bei einem anschließenden Treffen die Herausgabe der Kreditkarte und der PIN gefordert. Eingeschüchtert sei der 42-jährige Mann der Aufforderung nachgekommen und habe die Kreditkarte bei einer Verabredung übergeben. In den darauffolgenden Wochen sei es zu mehreren weiteren Drohungen und anschließenden Übergaben von Bargeld und Gegenständen sowie ungerechtfertigten Geldabhebungen gekommen.

Ermittlungen noch nicht abgeschlossen

Die Ermittlungen dauern an. Hinweise, auch zu möglichen weiteren Opfern, nimmt das Fachkommissariat der Polizeidirektion 4 (Süd) in der Eiswaldstraße 18 in 12249 Berlin-Lankwitz während der Bürozeiten unter der Rufnummer (030) 4664-473110, außerhalb der Bürodienstzeiten unter der Rufnummer (030) 4664-471100, über die Internetwache oder auch jede andere Polizeidienststelle entgegen. (cw/pm)

#1 zundermxeAnonym
  • 30.03.2021, 08:19h
  • Bei dieser Art von Erpressung und Nötigung ist die Dunkelziffer sehr hoch. Selten werden sie zur Anzeige gebracht.
    Die Täter nutzen die individuelle Situation des Opfers aus und werden dabei idR durch gesellschaftliche Rahmenbedingungen begünstigt.
    Wenn dann tatsächlich mal die Polizei eingeschaltet wird, verhalten sie sich sehr professionell und die Verfahren werden eingestellt oder enden mit Mini-Strafen.
    Wage die These, dass es Vergleichbares zumindest in jeder größeren Stadt gibt.
    Kenne selbst einen Fall detailliert (einige Jahre her in NRW), der am Ende mit einer Täter-Opfer-Umkehr endete (weil die Täter jung waren und wussten was sie der Polizei zu erzählen hatten). Bei den Tätern steht das gesamte Umfeld hinter (Familie und Freunde) und das Opfer steht alleine. In dem mir bekannten Fall arbeitete der Onkel in der Verwaltung und die Täter verfügten über die Adressen und Telefonnummern aller (Opfer, dessen Familie sowie Zeugen).
    Wünsche dem Opfer im hier beschriebenen Fall viel Glück, gute Anwälte und starke Nerven. Wird er brauchen.
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#2 GodzillaAnonym
  • 30.03.2021, 10:13h
  • Da muss es eindeutig noch Mitwisser geben, denn 17-jährige können kein Auto anmieten, selbst mit dem Volljährigen klappt das eher nicht, weil viele Vermietungen als Mindestalter 21 Jahre als Vorraussetzung haben, ebenso wie ausreichende Fahrpraxis. Zumindest kenne ich das hier in Berlin und Umland so. Es ist auch erschreckend, dass so ein Fall im doch eher ruhigen Mariendorf Auftritt und der dortige Tatort auch eher als ruhig gilt, kenne die Gegend ja recht gut.

    Es war damit zu rechnen, dass die Fahndung mit Fotos zum Erfolg führt. Das Alter der Tatverdächtigen hat mich allerdings stocken lassen, andererseits bin ich aber auch nicht gänzlich überrascht.
    Das Aufschlagen mit Anwalt zeigt mir, dass das Elternhaus hinter ihnen steht und man bereits einen Anwalt in petto hatte, was mich zu der Mutmaßung führt, dass da bereits jemand mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist, denn Mal eben schnell nen Anwalt aus dem Hut zaubern und dann auch noch in Covidzeiten, daran zweifle ich.

    Ich wünsche dem Opfer jedenfalls alles Gute und das die mutmaßlichen Täter ihre Strafe erhalten und nicht irgendein Wischiwaschi Urteil gefällt wird.
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#3 HatschuAnonym
  • 30.03.2021, 10:30h
  • Einerseits gut, dass die Täter gefasst wurden.

    Andererseits: Zwei der Täter sind (Stand heute) gerade mal 17 Jahre alt, also minderjährig. Die beschriebene Tat ereignete sich bereits 2019. Gut möglich also, dass die beiden damals sogar noch 15 Jahre alt waren.
    Möglich ist zwar alles, aber ich ich tue mir schwer mit dem Gedanken, dass die drei in so einem Alter das von ganz alleine abgezogen haben.
    Für mich sind die drei in diesem Fall eher Täter und Opfer zugleich. Wer weiß, ob die drei nicht, auch vor ihrem herkunftlichen Hintergrund, möglicherweise von Hintermännern dazu gezwungen wurden - Zwangsprostitution mit räuberischer Erpressung? Ich hoffe also, dass die Ermittlungen dahingehend weitergehen.

    Mir fällt auch schwer, den heute 42-jährigen als reines Opfer zu betrachten. Im Falle der Erpressung ja. Aber abgesehen davon: Er ist auch Täter.
    Er bezahlt (deutlich) Minderjährige mit Geld für Sex. Wo liegt hier bitte eine Freiwilligkeit und Einvernehmlichkeit vor?
    Prostitution mit Minderjährigen ist verboten.
    Der Typ muss doch erstens bemerkt haben, dass sie deutlich unter 18 sind und sicherlich nicht freiwillig Sex mit ihm haben. Der hat die Zwangslage von ihnen doch bewusst ausgenutzt. Ich hoffe, dass er ebenso bestraft wird.
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