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USA
Arkansas verbietet Hormonbehandlungen für trans Kids
Das Parlament des US-Bundesstaats setzte sich über das Veto des republikanischen Gouverneurs Asa Hutchinson hinweg. Ärzt*innen, die trans Jugendlichen helfen wollen, drohen nun Strafen.

ketchumcommunity / pexels) Die Bürgerrechtsorganisation ACLU nannte das Gesetz eine "fürchterliche und herzzerreißende Botschaft an trans Menschen" (Bild:
- 7. April 2021, 04:56h 2 Min.
Als erster US-Bundesstaat hat Arkansas Hormonbehandlungen für trans Jugendliche verboten. Das Parlament des Bundesstaats setzte sich am Dienstag über ein Veto des republikanischen Gouverneurs Asa Hutchinson hinweg, um ein entsprechendes Gesetz zu verabschieden. Hutchinson hatte argumentiert, dass das Verbot einen zu drastischen staatlichen Eingriff in die Privatsphäre trans Jugendlicher, ihrer Eltern und Ärzt*innen darstelle.
Das Gesetz verbietet alle medizinischen und operativen Behandlungen an Jugendlichen, die zu einer Entfernung oder Veränderung von Geschlechtsmerkmalen führen. Ärzt*innen, die sich über das Verbot hinwegsetzen, drohen Strafen.
Bürgerrechtsorganisation will gegen Gesetz klagen
Hutchinson hatte am Montag sein Veto gegen das Gesetz eingelegt (queer.de berichtete). Der Gouverneur begründete dies damit, dass der Staat sich nicht anmaßen dürfe, sich "ins Zentrum jeder medizinischen, menschlichen und ethischen Angelegenheit" zu stellen. Eine Verabschiedung des Gesetzes bedeute die Schaffung "neuer Standards der gesetzgeberischen Einmischung in die Angelegenheiten von Ärzten und Eltern, während sie es mit einer der komplexesten und sensibelsten Fragen mit Blick auf junge Menschen zu tun haben", erklärte er.
Die Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) warnte vor "verheerenden" Folgen des Verbots. "Dieses Gesetz wird Familien, Ärzte und Unternehmen aus dem Bundesstaat vertreiben, und es sendet eine fürchterliche und herzzerreißende Botschaft an trans Menschen, die dies mit Angst beobachten", erklärte die Organisation. Sie kündigte eine Klage gegen das Gesetz an.
Jubel bei LGBTI-Gegner*innen
Als "wirklich gute Nachricht" bezeichnete dagegen der Vorsitzende der christlich-reaktionären Organisation Family Council, Jerry Cox, die Verabschiedung des Verbots. Geschlechtsanpassende Operationen könnten "dazu führen, dass Kinder unfruchtbar werden und für ihr Leben gezeichnet sind", erklärte er. Mediziner wüssten nicht, welche Langzeitfolgen solche Behandlungen für Kinder hätten. "Das ist der Grund, warum viele Menschen sie mit Kinderexperimenten gleichsetzen", erklärte Cox.
Hormonbehandlungen für Jugendliche sind in den USA äußerst selten. Der Vorsitzende der LGBTI-Verbands Human Rights Campaign, Alphonso David, warnte vor einer Ausweitung der Gesetzgebung in Arkansas auf die Bundesebene. Arkansas habe sich an die "Spitze einer Abwärtsspirale" gestellt, die "angetrieben ist von Angst und Desinformation", schrieb David im Online-Dienst Twitter. Die Human Rights Campaign verwies auf dutzende Gesetzesinitiativen in mehreren US-Bundesstaaten, deren Ziel die Einschränkung von Trans-Rechten sei. (cw/AFP)
Twitter / AlphonsoDavidBy overriding the veto on #HB1570, Arkansas has put itself in the lead of a race to the bottom fueled by fear & disinformation. But this fight is not over. We will utilize every available tool to fight for the rights & futures of trans and non-binary youth and their families. https://t.co/P2MpCifN5F
Alphonso David (@AlphonsoDavid) April 6, 2021
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Und dieser Kommentar von diesem Jerry Cox ist ja wohl peinlich hoch 10... Ganz ehrlich ich habe keine Ahnung ob ich über diesen religiösen Heini lachen, oder den Kopf schütteln.