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Bundestagswahl
Queerpolitikerin ist Spitzenkandidatin der Bremer Linken
Während Die Linke NRW mit ihrer Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht queere Wähler*innen eher vergrault, setzt die Partei in Bremen mit Doris Achelwilm auf eine Streiterin für LGBTI-Rechte.

Raimond Spekking / wikipedia) Doris Achelwilm, hier bei einer Rede auf dem Kölner CSD 2018, ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestags (Bild:
- 12. April 2021, 07:24h 2 Min.
Die Linke in Bremen hat die Bundestagsabgeordnete und queerpolitische Sprecherin Doris Achelwilm am Sonntag auf den ersten Platz der Landesliste zur Bundestagswahl gewählt. Sie erhielt 89 Prozent der Stimmen. Die 44-Jährige wurde außerdem als Direktkandidatin im Wahlkreis 55 (Bremen II/Bremerhaven) aufgestellt.
Twitter / DorisAchelwilmEinfach nur DANKE an meinen Landesverband der Bremer und Bremerhavener LINKEN für die Nominierung als Spitzenkandidatin der Landesliste und Direktkandidatin für den WK 55 (#Bremerhaven, Bremer Westen, #Bremen-Nord, Woltmershausen) zur #Bundestagswahl! #btw2021 #DieLinke pic.twitter.com/LwKVdrhkCo
Doris Achelwilm (@DorisAchelwilm) April 11, 2021
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Doris Achelwilm habe sich als "engagierte Kämpferin für die Interessen unserer Communities einen Namen gemacht, etwa mit ihrem Einsatz für einen umfangreichen queeren Rettungsschirm in der Corona-Pandemie oder für die Entschädigung von trans und inter Personen, die in Deutschland unter Menschenrechtsverletzungen zu leiden hatten", freute sich Die Linke.queer in einer Pressemitteilung.
Achelwilms Politik sei "im besten Sinne sozialistisch, indem Kritik an Armut, Ausbeutung, Krieg und den kapitalistischen Verhältnissen die Grundlage für ihre politischen Überlegungen bildet", so die LGBTI-Organisation der Linkspartei. "Sie verfolgt dabei einen verbindenden Politikansatz, der die Kämpfe verschiedener Communities zusammenführt und beispielhaft für die Überzeugungen der überwältigenden Mehrheit innerhalb der Linken steht."
Die Linke.queer kritisiert NRW-Spitzenkandidatin Wagenknecht
Weniger glücklich war Die Linke.queer über die Wahl von Sahra Wagenknecht zur Spitzenkandidatin der Linken in NRW am Tag zuvor. "Die Entscheidung ist einer linken Partei zutiefst unwürdig", zitierte die "taz" den Bundessprecher Frank Laubenburg. Nach ihrer Attacke auf "skurrile Minderheiten", bei der sie u.a. die sexuelle Orientierung als "Marotte" bezeichnete, und "Lifestyle-Linke" erhielt die Ehefrau von Oskar Lafontaine allerdings nur magere 61,1 Prozent (queer.de berichtete).
Queerpolitiker*innen auch bei Grünen und FDP erfolgreich
Ebenfalls am Wochenende konnten sich die beiden queerpolitischen Sprecher*innen der Grünen aussichtsreiche Listenplätze auf der Landesliste der Grünen NRW sichern: Sven Lehmann kandidiert auf Platz 4, Ulle Schauws auf Platz 9 (queer.de berichtete). Auf Platz 8 der Landesliste der FDP Baden-Württemberg darf sich auch ihr liberaler Kollege Jens Brandenburg Hoffnung auf einen Wiedereinzug ins Parlament machen.
Karl-Heinz Brunner, der SPD-Fraktionssprecher für die Belange von Lesben und Schwulen, wurde dagegen Ende Februar von seiner Partei nur für einen aussichtslosen Listenplatz nominiert (queer.de berichtete). (cw)
