Zum zweiten Mal soll in diesem Jahr ein CSD in Berlin-Marzahn veranstaltet werden. Dieser ist für den 17. Juli, einen Samstag, geplant. Das teilte die gemeinnützige, von russischsprachigen Aktivist*innen geführte LGBT-Organisation Quarteera e.V. mit. Der CSD werde in Zusammenarbeit mit dem lesbischen Verein LesLeFam veranstaltet.
Um die 1.000 Teilnehmer*innen hatten sich vergangenes Jahr zur ersten Marzahner Pride-Demonstration versammelt. Sie liefen gemeinsam die Raoul-Wallenberg-Straße und Landsberger Allee entlang und veranstalteten am Ende der Parade eine farbenfrohe Kundgebung mit zahlreichen Performances am Victor-Klemperer-Platz.
Der CSD erzürnte damals die AfD: Gunnar Lindemann, der bei der Stadtwahl 2016 massiv um die Stimmen von russischsprachigen Anwohner*innen geworben hatte und den Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf 1 für die Rechtsaußenpartei gewinnen konnte, bezeichnete den CSD als "antirussischen Rassismus" und als "Propaganda" (queer.de berichtete). Demgegenüber gab es von der Gewinnerin des Direktmandats bei der Bundestagswahl, der Linken-Politikerin und Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau, ein Grußwort.
Stimmung gegen die Demonstration machte letztes Jahr die AfD
Nach dem letzten CSD habe es viel Feedback aus der Community gegeben, erklärte Mitorganisator Konstantin Sherstyuk. "Wir haben festgestellt, dass Marzahn uns viel näher ist als gedacht. Die Pride-Parade im russischsprachigsten Bezirk Berlins war somit sowohl für Aktivist*innen unserer Organisation als auch für die Einwohner*innen Marzahns von großer Bedeutung", so Sherstyuk. Letztes Jahr konnten wir bereits viele Stereotype auflösen und auch dieses Jahr möchten wir unsere Beziehung zu Marzahn vertiefen, indem wir die Marzahn-Pride-Parade zu einer jährlich stattfindenden bunten und lebhaften Tradition etablieren". (dk)