Marcus Eberhardt alias Marcus Prinz von Anhalt hat sich am Dienstagabend erstmals seit Ausstrahlung seiner homosexuellenfeindlichen Äußerungen gegenüber Dragqueen Katy Bähm in "Promis unter Palmen" öffentlich zu den Vorfällen geäußert. In einem auf seiner Instagram-Seite veröffentlichten Video zeigte der 54-Jährige keine Reue. Vielmehr wiederholte er – neben sexistischen Äußerungen – einige seiner homophoben Aussagen.
Wörtlich beteuerte der Prinz: "Ich bin kein Schwulenfeind. Ich hab sehr viele schwule Freunde, aber ich find's trotzdem eklig, wenn zwei Männer sich die Schwänze lutschen. Und das hab ich da ausgedrückt und das ist so." Die Äußerung mit den "schwulen Freunden" wird oft von Promis nach homophoben Kommentaren verwendet, etwa von James Woods oder Silvio Berlusconi.
Ferner behauptete der Prinz, dass er eine "fette Alte", die mit einem durchsichtigen T-Shirt aus dem Pool komme, genauso eklig fände wie einen Schwulen. Ganz anders sehe das bei einer "Granate" aus. Seine Rede beendete er mit dem "Witz": "Werdet alle schwul, dann bleiben mehr Frauen für mich."
Die neuen Äußerungen des Prinzen führten zu scharfer Kritik: "Menschenverachtende, beleidigende, fettphobe und sexistische Kommentare von sich zu geben war, ist und wird aber auch echt nie ne eigene Meinung sein. Bitte such dir Hilfe", empfahl etwa Entertainer und EU-Queerbotschafter Riccardo Simonetti in einem Kommentar unter dem Video. Realityteilnehmer Rafi Rachek ergänzte: "Du magst vielleicht etwas [Geld] haben, aber auch das bringt nichts, wenn man so eine Einstellung vertritt. Menschlich versagt."
Auch Kritik von Katy Bähm
Am Dienstag veröffentlichte auch die frischvermählte Katy Bähm ein elfminütiges Video, in dem sie im Nachgang der Sendung vom Montag davor warnt, dass homophobe Äußerungen oft zu Gewalt führen könne. Die LGBTI-Community müsse "tagtäglich" mit homo- oder transphoben Äußerungen umgehen. Oft gebe es auch tätliche Angriffe, "nur weil ein schwules Pärchen Händchen hält".
Auch Olivia Jones zeigte sich von Prinz Marcus enttäuscht. "Was ich eben von Dir gesehen habe, hat mich überrascht, traurig und wütend gemacht", so die Hamburger Dragqueen auf Instagram nach der Ausstrahlung der Sendung. "Das war nicht der @prinzmarcus, den ich schätzen gelernt habe: Ein im Grunde seines Herzens eigentlich toleranter Mensch, der selber gut weiß, wie sich Ausgrenzung, Intoleranz und Vorurteile anfühlen." Marcus war im Februar Kandidat in Olivia Jones' Spielshow "Die Festspiele der Reality-Stars – Wer ist die hellste Kerze?".
Marcus Prinz von Anhalt ist gelernter Metzger, wurde aber als Besitzer mehrerer Bordells und als Reality-Darsteller bekannt. Gegen Bezahlung hatte er sich von Frédéric Prinz von Anhalt und Zsa Zsa Gabor adoptieren lassen.
In der am Montag ausgestrahlten Folge der Sat.1-Show "Promis unter Palmen – Für Geld mache ich alles!" ging der Prinz Dragqueen Katy Bähm schwulenfeindlich an ("Du bist doch 'ne Schwuchtel"). Er flog daraufhin als erster aus der Show. Der Sender Sat.1 kündigte einen Tag nach der Ausstrahlung nach anhaltender Kritik an, den Prinzen wegen seiner homophoben Äußerungen nicht mehr in seinen Shows auftreten zu lassen (queer.de berichtete). (cw)
Und wenn dann dieser Dummkopf von gekauften Adelstitel meint uns beleidigen und gar verhöhnen zu müssen, liegt er komplett falsch. Ob er betrunken dabei war, spielt für mich keine Rolle. Denn besoffen sagt man oftmals Dinge, die einem schon immer auf der Zunge liegen und man es aber nüchtern zurückhält. Scheinheilig nenne ich das. Ich habe im Leben zu oft schon solch ekelige Typen und auch Frauen kennengelernt. Aber deswegen ducke ich mich nicht weg, sondern zeige offen mein Unverständnis darüber.