Prinz Marcus von Anhalt pöbelte in Folge eins Dragqueen Katy Bähm an: "Du bist doch 'ne Schwuchtel. Es ist eklig, wenn zwei Männer sich küssen. Fakt, das ist so, basta" (Bild: Sat.1)
Die Hamburger Staatsanwaltschaft überprüft derzeit, ob sie Ermittlungen gegen Homo-Hasser Prinz Marcus von Anhalt aufnehmen soll. Laut "Bild" (Bezahlartikel) hatte ein 51-jähriger Marketing-Fachmann aus dem schleswig-holsteinischen Halstenbek Anzeige wegen Volksverhetzung gegen den 54-jährigen Realitydarsteller gestellt, nachdem dieser sich in der vergangenen Montag ausgestrahlten ersten Folge der zweiten Staffel von "Promis unter Palmen – Für Geld mache ich alles!" gegenüber Dragqueen Katy Bähm homophob geäußert hatte (queer.de berichtete). Nach der Ausstrahlung erneuerte der Prinz in sozialen Medien Vorwürfe an Schwule, "eklig" zu sein (queer.de berichtete).
Die "Promis unter Palmen" fallen bislang am meisten durch ihr unsoziales Verhalten auf (Bild: Sat.1)
"Da ist inzwischen eine Grenze erreicht, die Konsequenzen haben muss", so zitierte die "Bild"-Zeitung den Anzeigensteller, der Katy Bähm persönlich kenne. "Ich habe einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, ich habe schwule Freunde, ich weiß wie die alltägliche Diskriminierung läuft. Sowas jetzt auch noch bewusst öffentlich zu zeigen, verharmlost das." Er befürchte, dass sich der Prinz in seiner Exil-Heimat Dubai "noch für seinen Schwulen-Hass feiern" lasse, wenn niemand etwas unternehme. Laut "Bild" beschäftigten sich Prinz Marcus und sein Anwalt bereits mit möglichen rechtlichen Konsequenzen des Falls.
Sat.1 überprüft gesamtes Format
Nach Kritik überprüft Sat.1 inzwischen das gesamte Format "Promis unter Palmen". Der Sender war dafür kritisiert worden, weil die homophoben Attacken unkommentiert gezeigt worden waren. Die bereits für Abonnent*innen des ProSiebenSat.1-Streamingdienstes Joyn+ erhältliche zweite Folge der Realityshow wurde inzwischen wieder gesperrt. "Aktuell werden alle Folgen geprüft, daher gibt es derzeit keine Preview", erklärte Sat.1. In dieser Folge habe es laut Medienberichten erneut Attacken auf Katy Bähm gegeben. Zwar ist der Prinz in Folge eins ausgeschieden, in Folge zwei seien aber neun anderen Kandidat*innen gemeinsam auf Bähm losgegangen und hätten sie als "falsche Schlange" oder "dummen Lügner" beschimpft. Am Ende sei die Dragqueen heulend zusammengebrochen.
Bereits Staffel eins von "Promis unter Palmen" stand wegen Mobbing-Attacken in der Kritik. Damals holte mit Matthias Mangiapane ein offen schwuler Teilnehmer den zweiten Platz (queer.de berichtete). (cw)
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