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Trauer um queeren Modemacher
Alber Elbaz stirbt an Covid-19
Der ehemalige Chefdesigner des französischen Modehauses Lanvin, der erst im Januar sein eigenes Label AZ Factory lancierte, wurde 59 Jahre alt. Er hinterlässt seinen langjährigen Lebenspartner Alex Koo.

Alber Elbaz starb im Alter von 59 Jahren in einem Krankenhaus in Paris (Bild: Lanvin)
- 26. April 2021, 07:18h - 2 Min.
Der israelische Modeschöpfer Alber Elbaz ist im Alter von 59 Jahren gestorben. Dies teilte der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont am Sonntag mit. Elbaz starb an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung in einem Krankenhaus in Paris.
"Mit Schock und enormer Traurigkeit hörte ich von Albers plötzlichem Tod. Alber hatte einen wohlverdienten Ruf als eine der hellsten und beliebtesten Persönlichkeiten der Branche", so Richemont-Chef Johann Rupert. Richemont ist an Elbaz Modelabel AZ Factory beteiligt. "Ich war immer von seiner Intelligenz, Sensibilität, Großzügigkeit und ungezügelten Kreativität fasziniert", so der Unternehmer.
Von Guy Laroche über Yves Saint Laurent zu Lanvin
Der offen schwule Designer arbeitete während seiner Karriere in mehreren Modehäusern. Nach Stationen bei Guy Laroche und Yves Saint Laurent war Elbaz viele Jahre lang für das Modehaus Lanvin tätig. "Danke Alber" hieß es am Sonntag auf dem Instagram-Account von Lanvin.
Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo reagierte beim Kurznachrichtendienst Twitter betroffen und würdigte Elbaz als einen talentierten und großzügigen Menschen. "Er liebte Paris so sehr (…)", schrieb die Sozialistin. Sie werde ihn vermissen.
Elbaz hatte erst kürzlich eigenes Label lanciert
Bei den Pariser Haute-Couture-Schauen im Januar galt Elbaz viel Aufmerksamkeit, da er sein erstes eigenes Label AZ Factory lancierte. In seiner "Show Fashion" erklärte er sein Konzept: Mode, die mit Technologie Hand in Hand geht. So entwickelte Elbaz beispielsweise spezielle Jersey-Stoffe, die den Körper durch verschiedene Elastizitätsstufen individuell in Form bringen können.
Elbaz hinterlässt seinen langjährigen Lebenspartner Alex Koo, mit dem er seit 1993 zusammen war und der seit 2006 als Marketingdirektor bei Lanvin arbeitet.
Bereits Ende vergangenen Jahres war der japanischstämmige schwule Modemacher Kenzo Takada in Neuilly-sur-Seine bei Paris im Alter von 81 Jahren nach einer Corona-Infektion gestorben (queer.de berichtete). (cw/dpa)
