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#Liebegewinnt
Bätzing gegen "Segnungsgottesdienste für Liebende"
In der katholischen Kirche geht die Debatte über den Umgang mit Schwulen und Lesben weiter. Der Chef der Bischofskonferenz kritisierte, dass Gemeinden für den 10. Mai Segnungsgottesdienste für Homo-Paare planen.

Der Limburger Bischof Georg Bätzing ist gegen die Protestaktion von "Liebe gewinnt" (Bild: Bistum Limburg)
- 28. April 2021, 15:46h 3 Min.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat sich gegen bundesweit geplante "Segnungsgottesdienste für Liebende" der Kampagne #liebegewinnt rund um den 10. Mai ausgesprochen. Solche öffentlichen Aktionen, bei denen insbesondere auch homosexuelle Paare gesegnet werden sollten, halte er "nicht für ein hilfreiches Zeichen und einen weiterführenden Weg", kritisierte der Limburger Bischof am Mittwoch. "Segnungsgottesdienste haben ihre eigene theologische Würde und pastorale Bedeutung. Sie sind nicht als Instrument für kirchenpolitische Manifestationen oder Protestaktionen geeignet."
Der Vatikan hatte kürzlich die Segnung homosexueller Paare verboten, da dies "objektiv" nicht Gottes Wille entspreche (queer.de berichtete). Zahlreiche katholische Verbände und über 280 Theologieprofessor*innen aus dem deutschsprachigen Raum protestierten dagegen (queer.de berichtete). Einzelne Priester haben angekündigt, sie würden weiterhin homosexuellen Paaren den Segen erteilen. Bätzing betonte in seiner Erklärung, das Thema der Segnungen müsse im Rahmen des derzeit laufenden Reformprozesses "Synodaler Weg" diskutiert werden.
Bätzing gilt innerhalb der Kirche als relativ liberal im Umgang mit Homosexuellen. Mehrfach hatte er eine Weiterentwicklung der katholischen Sexuallehre gefordert (queer.de berichtete). Er stellte auch das pauschale Sex-Verbot der Kirche für Schwule und Lesben in Frage (queer.de berichtete).
"Wir feiern die Vielfalt der verschiedenen Lebensentwürfe"
Auf der Kampagnenwebsite #liebegewinnt kann man nachsehen, wo überall rund um den 10. Mai Segnungsgottesdienste geplant sind. "Wir feiern die Vielfalt der verschiedenen Lebensentwürfe und Liebesgeschichten von Menschen und bitten um Gottes Segen", heißt es dort. "Ganz ohne Heimlichkeit." Man werde Menschen, die sich auf eine verbindliche Partnerschaft einließen, auch in Zukunft begleiten und ihre Beziehung segnen.
Der Aachener Bischof Helmut Dieser teilte am Mittwoch zu den Segnungsfeiern mit: "Bei Segnungsanfragen gleichgeschlechtlicher Paare sind die Seelsorgerinnen und Seelsorger ihrem Gewissen verpflichtet. Als Bischof kann ich keinen Auftrag zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare erteilen." Er bitte alle pastoralen Mitarbeiter, das Thema nicht zu politisieren.
Marx kritisiert Umgang des Vatikans mit deutschen Bischöfen
Unterdessen forderte der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, einen anderen Umgang des Vatikans mit den deutschen Bischöfen. "Die Art und Weise der Kommunikation muss grundsätzlich anders werden. Sie irritiert doch sehr", sagte er im Interview mit der Zeitschrift "Publik-Forum" (Freitag). "Da bekommt man knapp vorher eine Information, dass ein Schreiben der Glaubenskongregation zum Verbot der Segnung homosexueller Paare veröffentlicht wird. So geht das nicht. Wir Bischöfe sind nicht einfach der verlängerte Arm der Glaubenskongregation, wir sollten auch gehört werden."
Der Synodale Weg sei eine wichtige Antwort auf die massenhaft bekannt gewordenen Fälle sexueller Gewalt. Außerdem sei er wichtig, um Vertrauen wieder herzustellen. "Das war ein Schritt, von dem ich dachte: So kommen wir voran", sagte Marx. Aus dem Vatikan wünscht er sich mehr Offenheit: "In Rom müsste die weltbeste Fakultät für Theologie sein. Referentinnen und Referenten auf Kongressen dürften nicht danach ausgesucht werden, ob sie nur "auf Linie" liegen oder nicht."
Konkret ist der Synodale Weg ist ein 2019 ins Leben gerufenes Gesprächs- und Veranstaltungsformat, in dem Vertreter der Kirche und katholische Laien über Veränderungen diskutieren. Er ist eine Reaktion auf die Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche. Innerhalb des Formats wird etwa über die Rolle von Frauen in der Kirche, das Zölibat sowie den Umgang der Kirche mit Homosexualität gesprochen.(dpa/AFP/cw)

Allso mal ganz objektiv, gibt es diesen Gott mit an Sicherheit Grenzender Wahrscheinlichkeit nicht, und efan was diese Sekte sagt ist einfach mal völlig irrelevant für eine aufgeklärte Gesellschaft.