Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?38738

"Business Coalition for the Equality Act"

USA: Großunternehmen fordern Schutz von LGBTI

Mehr als 400 Konzerne mit einem Gesamtumsatz von 6,8 Billionen Dollar setzen sich für die Einführung eines Gleichbehandlungsgesetzes für LGBTI ein, darunter auch mehrere deutsche Firmen.


T-Mobile-Laden in einem amerikanischen Einkaufszentrum (Bild: Mike Mozart / flickr)

  • 30. April 2021, 07:52h 3 3 Min.

Große Wirtschaftsunternehmen rufen in den USA die Politik auf, endlich queere Menschen bundesweit und umfassend vor Diskriminierung zu schützen: Die LGBTI-Organisation Human Rights Campaign (HRC) hat diese Woche den Start der "Business Coalition for the Equality Act" vorgestellt, die sich für die Einführung des seit Jahrzehnten geforderten Antidiskriminierungsgesetzes für die Merkmale "sexuelle Orientierung" und "Geschlechtsidentität" einsetzt.

Bislang gibt es in der Hälfte der Bundesstaaten – vor allem im Süden – keinerlei gesetzlichen Diskriminierungsschutz für LGBTI. Immerhin hatte der Supreme Court, das höchste US-Gericht, letztes Jahr in einer überraschenden Entscheidung verkündet, dass LGBTI bereits jetzt zumindest im Arbeitsrecht geschützt seien (queer.de berichtete). Dieses Urteil bezieht sich nicht auf das Zivilrecht.

Bereits mehr als 400 große Unternehmen unterstützen die Initiative für den "Equality Act". Zu ihnen gehören weltweit tätige Firmen wie Starbucks, Amazon, Twitter, Microsoft, Coca-Cola, Pepsi, Pfizer, Tesla oder Walt Disney. Auch die US-Niederlassung der deutschen Unternehmen Deutsche Bank, SAP und T-Mobile stellen sich hinter die Aktion. Laut HRC haben die Firmen einen Gesamtumsatz von 6,8 Billionen Dollar.

Twitter / HRC
Datenschutz-Einstellungen | Info / Hilfe

Der "Equality Act" war im Februar vom Repräsentantenhaus beschlossen worden – fast ohne Unterstützung der Republikaner (queer.de berichtete). Noch ist unsicher, ob es genug Unterstützung der Republikaner im Senat gibt, um das Gesetz durchs Parlament zu bringen. In dieser Parlamentskammer ist eine Supermehrheit von 60 Stimmen notwendig, die Demokraten haben aber nur 50 Senatorinnen und Senatoren. US-Präsident Joe Biden hatte auch in seiner Rede zur Lage der Nation am Mittwoch für die Verabschiedung des Entwurfes geworben (queer.de berichtete).

Republikaner und katholische Kirche gegen "Equality Act"

Das Gesetz würde den Diskriminierungsschutz, der bereits seit über einem halben Jahrhundert für Merkmale wie "Geschlecht", "Religion" oder "Rasse" existiert, auch auf LGBTI ausweiten. Gegen das umfassende Gleichbehandlungsgesetz sprechen sich konservative Organisationen und die katholische Kirche aus (queer.de berichtete). Die Kirchenoberen argumentieren, dass ein Gleichbehandlungsgesetz für Homosexuelle und trans Menschen die "Religionsfreiheit" verletzen würde.

"Wir sehen wachsende Unterstützung von prominenten Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, weil sie verstehehen, dass der 'Equality Act' gut für die Angestellten, gut für ihre Geschäfte und gut für unser Land ist", erklärte HRC-Chef Alphonso David. "Arbeitgeber sorgen sich darum, ob ihre Angestellten ohne Diskriminierung eine Wohnung anmieten, ihre Kinder zur Schule schicken, den Arzt besuchen oder einkaufen können. Sie wissen: Wenn queere Mitarbeiter und ihre Familien in ihrem Alltagsleben geschützt werden, werden sie auch selbstbewusster und produktiver in ihrer Arbeit sein." Der HRC wies auch darauf hin, dass nach Meinungsumfragen 70 Prozent der Amerikaner*innen den "Equality Act" unterstützten.

Großunternehmen haben bereits mehrfach die Einführung eines Diskriminierungsschutzes für LGBTI gefordert. 2017 schrieben 76 Konzerne deshalb an den Supreme Court (queer.de berichtete). (dk)

#1 SebiAnonym
  • 30.04.2021, 16:21h
  • Da sieht man wieder mal, dass es bei LGBTI-Gleichstellung nicht nur um Menschenrechte geht, sondern auch um das ökonomische Wohl einer Volkswirtschaft.

    Wer LGBTI schadet, schadet auch der Wirtschaft und damit allen Bürgern.
  • Antworten »  |  Direktlink »
#2 GrüblyAnonym
  • 30.04.2021, 17:48h
  • Umgerechnet auf die Einwohner_innenzahl Deutschlands: Wo bleiben 100+ deutsche Großunternehmen mit einem Umsatz von rund 1,5 Billionen Euro mit ihrem entsprechenden Engagement? Oder gibt es die längst, und ich habe da nur was verpasst? Müssen wir wieder alles selber machen?

    campaigns.allout.org/de/grundgesetz-fuer-alle
  • Antworten »  |  Direktlink »
#3 mmmmAnonym