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"Perverse, infantil-vulgäre Dekadenz"
Homophobem Chef der AfD-Jugend droht Parteiausschluss
Der Chef der Jugendorganisation, der immer wieder mit Rassismus und Homophobie Stimmung machte, soll aus der eigentlich nicht zimperlichen Partei ausgeschlossen werden – aus Angst vor dem Verfassungsschutz.

Neumann auf der Website seines Junge-AfD-Landesverbandes (Bild: ja-brandenburg.de)
- 30. April 2021, 08:47h 2 Min.
Wie menschenfeindlich muss man sein, um aus der AfD geschmissen zu werden? Marvin T. Neumann, der erst vor zwei Wochen zum Co-Sprecher der "Jungen Alternative für Deutschland" gewählt worden war, wird der Partei mit rechtsextremen Tiraden offenbar zu heiß: Die parteiinterne Arbeitsgruppe Verfassungsschutz, die eine geheimdienstliche Beobachtung der AfD verhindern soll, hat nun in einem geleakten fünfseitigen Papier empfohlen, dass der Brandenburger von seinem Posten zurück- und aus der AfD austreten sollte. Es solle für alle Fälle auch ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet werden.
/ KreuzAchtDa die JF bereits das Schreiben der #AfD-AG Verfassungsschutz, in dem Maßnahmen gegen den #JA-Vorsitzenden Marvin Neumann gefordert werden (und ggfls. auch gegen die gesamte JA), scheint es echt zu sein. Daher hier die erste mir vorliegende Seite: pic.twitter.com/XzOeFDA06x
Kreuz Acht (@KreuzAcht) April 29, 2021
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Die rechtsextreme Zeitung "Junge Freiheit" zitiert einen Funktionär aus dem Parteivorstand mit den Worten: "Die ganze Partei arbeitet derzeit intensiv daran, die Beobachtung durch den Verfassungsschutz abzuwenden, und dann meinen Leute wie Herr Neumann, sich in einer solch indiskutablen Weise äußern zu müssen. Das ist eine Katastrophe."
Gegen homosexuelle "Dekadenz"
Kritisiert werden insbesondere rassistische Äußerungen Neumanns, er hat sich aber auch wiederholt abfällig über Homosexuelle geäußert. In seinem – inzwischen gelöschten – Twitter-Profil hatte er etwa über Homosexuelle geschrieben: "Islamisierung und Masseneinwanderung hin oder her: Jeder Moslem, der seinen Gott und die Bräuche seiner Ahnen ehrt, ist mir näher als diese perverse, infantil-vulgäre Dekadenz."
/ KreuzAchtMarvin Neumann, der im Landesvorstand der JA Brandenburg sitzt, mag Muslime! Jedenfalls sind sie ihm lieber als Homosexuelle – "diese perverse, infantil-vulgäre Dekadenz".
Kreuz Acht (@KreuzAcht) February 15, 2021
Homophobie ist ein Essential faschistischer Ideologie.#AfD pic.twitter.com/HClrEFaPbu
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Auf besondere Kritik stieß auch ein Tweet, in dem er Schwarzen Menschen attestiert, wegen ihrer Hautfarbe keine deutschen Staatsbürger werden zu können. Wörtlich schrieb er: "Andere weiße Europäer bzw. ihre Nachfahren könn(t)en Deutsche werden, Schwarzafrikaner aber nicht."
/ robertwagner198Ein strammer #Rassismus ist für den bekennenden Ideologen Neumann fester Bestandteil seiner Weltanschauung. Schwarze Menschen können in seinen Augen keine echten Deutschen bzw. Europäer sein, da sie nicht Teil der tradierten, authentischen europäischen Identität seien,… /14 pic.twitter.com/Tg066erUjp
Robert Wagner (@robertwagner198) April 19, 2021
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In weiteren Äußerungen forderte er eine "weiße Vorherrschaft". Wörtlich schrieb er etwa am 30. März: "Wenn die europäische Zivilisation sich nicht selbst zerstören will, nur um die Komplexe einer degenerierten Oberschicht in den Medienhäusern, Unis und Konzernen zu befrieden, muss früher oder später auch mal in aller Schärfe gesagt werden: 'Weiße Vorherrschaft' ist okay." Im Dezember 2020 hatte er bereits von einer "ethnischen Komponente" des deutschen Volkes gesprochen.
Neumanns rechtsextreme Auslassungen waren nicht nur auf Twitter beschränkt, er vertrat sie vielmehr auch offensiv auf Parteiveranstaltungen. Bei seiner Bewerbungsrede beim Bundeskongress des Jugendverbandes in Volkmarsen Mitte April bescheinigte er laut ZDF etwa der Bundesrepublik: "Massenmigration als Normalzustand, weißen-feindlicher Rassismus, Tech-Konzerne, die bestimmen, was gesagt werden darf und gedacht werden soll. 72 oder noch mehr Geschlechter, Kinder-Dragqueens." Nach dieser Rede stimmten 209 Delegierte für ihn und 40 gegen ihn – er erhielt damit eine Zustimmungsrate von mehr als 80 Prozent. (dk)














