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Baden-Württemberg

Weingarten: Regenbogenstreifen nach fünf Stunden zerstört

Unbekannte demolierten mutwillig eine zum IDAHOBIT aufgeklebte, 1.300 Euro teure Installation mit der Aufschrift "Love is Love" im Weingartener Stadtgarten – die Polizei sucht Zeug*innen.


Eine Gruppe von Jugendlichen riss am Montagabend die sechs bunten Streifen im Weingartener Stadtgarten ab und flüchtete unerkannt (Bild: Stadt Weingarten)
  • 5. Mai 2021, 03:25h 20 2 Min.

Nur fünf Stunden nach der feierlichen Einweihung wurde am Montagabend in der baden-württembergischen Stadt Weingarten ein Regenbogenstreifen mit der Aufschrift "Love is Love" (Liebe ist Liebe) von Unbekannten zerstört. Zeug*­innen beobachteten laut Polizeibericht eine Gruppe aus rund sieben Jugendlichen, die die sechs bunten Klebestreifen im Stadtgarten mutwillig abrissen und damit Sachschaden in Höhe von etwa 1.300 Euro anrichteten.

Die Aktion zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) sollte eigentlich drei Monate lang ein "eindrückliches Zeichen für Toleranz und Vielfalt" setzen. Für den Regenbogenstreifen eingesetzt hatten sich das Kapuziner Kreativzentrum in Ravensburg und die Hochschule Ravensburg-Weingarten mit Unterstützung der Weingartener Stadtverwaltung und des Integrationsbeirats. Mitarbeiter*­innen des städtischen Bauhofs hatten die bunten Outdoor-Folien am Montagnachmittag installiert.

OB: "Vandalismus in dieser Form ist alles andere als ein Bagatelldelikt"

"Ich bin zutiefst betroffen und verärgert über diese blinde Zerstörungswut, die in den gestrigen Abendstunden diesem farbenfrohen Statement für Vielfalt und Toleranz ein jähes und mutwilliges Ende bereitet hat", erklärte Weinbergs Oberbürgermeister Markus Ewald am Dienstag. "Vandalismus in dieser Form ist alles andere als ein Bagatelldelikt: Die gezielte Zerstörung der Installation zeugt von enormer Respektlosigkeit gegenüber vielfältigen Lebensformen und macht sichtbar, dass – trotz mancher in den letzten Jahren erlangter Fortschritte für die LGBTQI-Community – noch eine lange Wegstrecke zu einer bunten, gerechten und akzeptierenden Gesellschaft vor uns liegt."

Er sei "dankbar für all die zahlreichen Solidarbekundungen" in sozialen Medien, so der parteilose schwule Politiker. "Nun müssen sich alle Beteiligten erst einmal sammeln und den Schreck verdauen, bevor wir – im gemeinsamen Dialog – die weiteren Schritte und Maßnahmen besprechen werden." Ewald stellte allerdings bereits klar: "Der Vandalismus in der vergangenen Nacht hat gezeigt, dass unsere Stadt Aktionen wie diese dringend braucht und auch künftig begrüßen und ggf. mit-initiieren wird."

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Die Polizei bittet um Hinweise

Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung. Ein Tatverdächtiger soll nach Angaben von Zeug*innen etwa 17 Jahre alt und etwa 170 cm groß gewesen sein. Er soll eine braune Jacke und weiße Schuhe getragen haben. Die Polizei konnte im Rahmen einer sofort eingeleiteten Fahndung zwei Jugendliche vorläufig festnehmen, die – wie sich herausstellte – mit der Tat jedoch nichts zu tun hatten. Weitere Zeug*innen des Vorfalls oder Personen, die Hinweise zu den Tatverdächtigen geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Weingarten unter Tel. (0751) 803-6666 zu melden. (cw)

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#1 GodzillaAnonym
  • 05.05.2021, 05:48h
  • Ich weiß ja das Zivilcourage mitunter übel enden kann aber wenn das mehrere Zeug*innen gesehen haben, vlt. zur gleichen Zeit, hätte zumindest die Polizei verständigt oder nen Foto der Tat gemacht werden können und dann zur Polizei. Mittlerweile wird das Smartphone doch schnell gezückt, hier aber nicht?
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#2 LotiAnonym
  • 05.05.2021, 09:07h
  • Antwort auf #1 von Godzilla
  • Diese Jugendlichen sind wahrscheinlich durch die Corona Pandemie und mit dem einhergehen des Lockdowns mehr als frustriert. Da muß dann etwas anderes herhalten, um deren Wut freien Lauf zu lassen. Da ist dann eine Aktion der Stadt genau das richtige. Selbst wenn man diese Kids dingfest macht, wird nicht allzuviel dabei herauskommen. Denn es gab keinen Personenschaden. Im übrigen hätte ich echte Farbe benutzt, anstelle von abziehbarer Folie. Nicht sehr weit gedacht Herr Oberbürgermeister.
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#3 DominicAnonym
  • 05.05.2021, 09:28h
  • Antwort auf #2 von Loti
  • Nur ein paar Hormone, die verrückt spielen? Oder doch Symptom des gesellschaftlichen Backlashs aus Hass und Intoleranz?

    Die Täter wussten ziemlich sicher genau, was sie da zerstörten. Das ist eine politische Tat und kein jugendliches Bierflasche-an-die Bushaltestelle-werfen.

    Ich mochte dich nicht angreifen, aber widerspreche entschieden, da dein Kommentar diese Tat relativiert. Insbesondere der Kommentar zum Oberbürgermeister passt in die Kategorie "Hätte sie keinen Minirock angezogen, wäre sie auch nicht vergewaltigt worden."
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