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  • 17. November 2005 16 2 Min.

In der Homopolitik hat die SPD der Union kampflos das Feld überlassen - und der LSVD ist orientierungslos.

Von Michael Kauch

Es gibt wenige Punkte in der Koalitionsvereinbarung, bei der sich die Union durchgesetzt hat. Einer dieser Punkte ist die Schwulen- und Lesbenpolitik. Insbesondere beim Lebenspartnerschaftsgesetz kein einziger Fortschritt. Die Roten haben nichts bewegt.

Die SPD wollte offenbar erst gar nicht kämpfen. Und das, obwohl man im Wahlkampf mit ganzseitigen Anzeigen um die Stimmen der Schwulen und Lesben gebuhlt hat. Nun hat sich die SPD aus dem Kreis der Parteien verabschiedet, die ernsthaft etwas für die Gleichstellung erreichen wollen.

Ein Blick ins SPD-Wahlmanifest ließ schon vor der Wahl Böses ahnen. Dort hieß es schließlich schon in der Bilanz von 7 Jahren Rot-Grün: "(...) gleichgeschlechtliche Partnerschaften haben heute weitgehend gleiche Rechte und Pflichten wie (...) Ehepaare." Bei dieser verzerrten SPD-Wahrnehmung der Realität muss man sich nicht wundern.

Wundern muss man sich dagegen beim Antidiskriminierungsgesetz. Da heißt es im Koalitionsvertrag: "Die EU-Gleichbehandlungsrichtlinien werden in deutsches Recht umgesetzt." Welch eine Einigung! - alles andere wäre ja auch schlichter Rechtsbruch.

Doch wie will Schwarz-Rot die Richtlinien umsetzen? Kein Wort dazu. Bei dem Text könnte man vermuten "eins-zu-eins", doch dies dementiert Franz Müntefering, es gebe weiteren Verhandlungsbedarf. Das passt ins Bild: der Vertrag ist in weiten Teilen dilettantisch verhandelt und bei den spannenden Fragen völlig vage.

Bemerkenswert ist dann noch, dass der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) durch seinen Sprecher Manfred Bruns zum Antidiskriminierungsgesetz erklären lässt: "Der LSVD begrüßt, dass die SPD bei diesem wichtigen gesellschaftspolitischen Thema standhaft geblieben ist."

Wenn die Null-Nummer der SPD bei den Koalitionsverhandlungen bereits als Standfestigkeit gelobt wird, dann zeigt das eine gewisse Orientierungslosigkeit des Verbandes bei der Vertretung schwul-lesbischer Interessen. Hätte die FDP ein solches Ergebnis geliefert wie die SPD, wären andere Kommentare gewiss.

Michael Kauch ist Bundestagsabgeordneter der FDP

17. November 2005

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-w-

#1 manni2Anonym
  • 17.11.2005, 15:37h
  • Ach du starke FDP....

    jetzt grosse Klappe zeigen ,aber als SPD und Grün
    die Hilfe der FDP im Bundesrat benötigt hätten, wurde gekniffen!!
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#2 gerdAnonym
  • 17.11.2005, 16:12h
  • Zunächst zur Kritik an die Grosse Koaltion:

    Wir werden sehen, wie jetzt das ADG von der Grossen Koalition umgesetzt wird. Die Resultate zählen. Wenn homosexuelle Menschen im Zivilrechtsbereich einbezogen sind, dann hat sich die SPD doch gegenüber der CDU/CSU behauptet.

    Wenn aber dies nicht passiert, hat Herr Kauch und die FDP mit ihrer Kritik an der Grossen Koalition und insbesondere an der SPD recht.

    Wir sollten alle jetzt ganz genau beobachten, was im Zivilrechtsbereich des ADG geschieht und daran muss sich die SPD in künftigen Wahlen messen lassen.

    -------------------------

    Die Kritik an den LSVD ist meines Erachtens nicht berechtigt. Der LSVD ist parteipolitisch neutral und jede Initiative -egal von welcher Partei- ist willkommen, wenn es in der Sache vorangeht.

    Im LSVD arbeiten Personen der verschiedenen politischen Lager mit.

    Daher wenn die FDP die Einbeziehung ins zivilrechtliche ADG unterstützt oder die steuerlichen Rechte von homosexuellen Paaren uns bringt, so wird dies von allen Leuten, die im LSVD mitmachen, sehr begrüßt.

    Jede(r), die/der in der Sache mitmacht, ist im LSVD willkommen-egal welche(r) Partei er/sie angehört bzw. wählt.

    -----------------

    Aber auch Hern Kauch sei zu seiner Partei folgendes ins Gedächnis gerufen:

    Was ist mit der Anpassung des Landesrechts an die Eingetragene Lebenspartnerschaft im SPD/FDP regierten Rheinland-Pfalz (FDP-Justizminister Mertin ist da ein "besonderer" Fall...) ?

    In NRW wurde das Landesrecht vorbildlich (von der FDP unter Herrn Sodenkamp gut mitbegleitet) umgesetzt (siehe beispielsweise NRW-Beamtenrecht), was SPD und Grünen zu verdanken ist..

    Die BundesFDP sollte mit einigen FDP-Landesverbänden intensiver sprechen. Die FDP muss in einigen Landesverbänden glaubwürdiger in Bürgerrechtsfragen werden.

    -------
    Als Fazit sei genannt:

    Unser gemeinsamer Gegner findet sich "immer noch" auf dem rechten Flügel der CDU und in der Mehrheit der CSU (siehe Stoiber mit seinem erneuten Gang nach Karlsruhe). Und auf diese Leute sollten wir uns alle gemeinsam (von der Linkspartei über die Grünen über die FDP bis zum linken/mittleren Flügel der CDU) weiter "konzentrieren", wenn es um homopolitische Themen geht.
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#3 LinkerCacheAnonym
  • 17.11.2005, 17:07h
  • Das sich jetzt gerade ein "Politiker" dieser "Partei" der Bänker und saftschubsen dafür ausspricht und solch große töne spuckt, ist ausgerechnet nach den vorfällen nach der landtagswahl in NRW eine Farce!

    Denn, bei den nächsten wahlen werden die FDP`ler wieder das zeigen, was sie am besten können: Geschlossen umfallen!
  • Direktlink »

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