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Gesetzesinitiative
Queen verspricht Verbot von "Konversionstherapien"
Die Johnson-Regierung kündigt in der von ihr verfassten Regierungserklärung an, die "Heilung" von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten zu verbieten. Regierungschef Johnson plant aber Ausnahmen für Religionsgemeinschaften.

Die Queen tritt erstmals seit dem Tod ihres Ehemanns wieder öffentlich auf – die Monarchin kündigt bei ihrer 67. Regierungserklärung die Pläne von Boris Johnson und Co. in den nächsten zwölf Monaten an
- 11. Mai 2021, 14:39h 2 Min.
Königin Elizabeth II. hat am Dienstag im Londoner Oberhaus angekündigt, dass die Regierung von Premierminister Boris Johnson "Konversionstherapien" verbieten werde. Wörtlich sagte die 95-Jährige in ihrer 67. "Queen's Speech", der traditionellen Regierungserklärung: "Es werden Maßnahmen eingeleitet werden, um die rassischen und ethnischen Ungleichheiten anzusprechen und Konversionstherapie zu untersagen." Insgesamt kündigte die Monarchin in der von der Johnson-Regierung verfassten Rede mehr als 20 Gesetzesvorschläge an.
Nach der Rede bestätigte Frauen- und Gleichbehandlungsministerin Liz Truss, dass ein derartiges Gesetz nach öffentlichen Beratungen geplant sei: "Als globaler Anführer bei LGBT-Rechten hat sich diese Regierung immer verpflichtet gefühlt, die Praxis der Konversionstherapien auszurotten."
/ stonewallukAll LGBT conversion practices are inherently coercive. Any attempts, seemingly consensual or not, religious or otherwise, which seek to cure, cancel, change, or suppress a person's sexuality or gender identity must be banned. No one can consent to abuse. #BanConversionTherapy https://t.co/iczI58T0i1
Stonewall (@stonewalluk) May 11, 2021
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Bereits Boris Johnsons konservative Vorgängerin Theresa May hatte ein Verbot derartiger "Therapien" angekündigt. In den letzten Jahren ist das Thema aber noch nie in einer Regierungserklärung erwähnt worden.
Kirchen dürfen wohl weiter "heilen"
Vergangenen Monat warfen LGBTI-Aktivst*innen und die Opposition der Regierung vor, aus Rücksicht auf evangelikale Eiferer ein windelweiches Verbot anzustreben. Premier Johnson hatte zuvor in einem Brief an die "Evangelikale Allianz", einem Zusammenschluss von über 3.000 konservativen Kirchengemeinden, versprochen, dass es für Religionsgemeinschaften eine Ausnahmergelung geben werde. So werde es weiter erlaubt sein, in Kirchen dafür zu beten, seine sexuelle Orientierung zu "erkunden".
/ itvnews | Premier Johnson hatte "Konversionstherapien" wiederholt als "abscheulich" bezeichnet'On gay conversion therapy, it's absolutely abhorrent and has no place in a civilised society.'
ITV News (@itvnews) July 20, 2020
Boris Johnson says there are plans to ban so-called gay 'conversion therapy', after @itvnews revealed the majority of the public want it outlawedhttps://t.co/rKXBKIA81I pic.twitter.com/2d1UaVN0iU
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Als Antwort auf den Brief Johnsons erklärte Angela Eagle, eine Abgeordnete der oppositionellen Labour-Partei: "Dieses vorgesehene Schlupfloch ist so groß, dass das Gesetz zum Verbot von Konversionstherapien praktisch wirkungslos ist."
In Europa haben bislang mit Malta und Deutschland nur zwei Länder Gesetze gegen "Konversionstherapien" erlassen. (dk)
















Sehr glaubwürdig.