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Regenbogen-Index

LGBTI-Index: Deutsche Kirchen in den Top Ten

Deutsche Kirchen schneiden in Europa vergleichsweise gut ab, wenn es um ihre Akzeptanz von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten geht. Die katholische Kirche in Deutschland nimmt gar die Spitzenposition aller papsttreuen Kirchen ein.


Der RICE-Index: Je dunkler die Farben, desto LGBTI-freundlicher die Kirchen in dem entsprechenden Land

  • 19. Mai 2021, 13:20h 15 2 Min.

Wie LGBTI-freundlich sind Kirchen in Europa? Diese Frage hat die queer-christliche Organisation "European Forum of LGBT Christian Groups" behandelt. Bei seiner 40. Jahreskonferenz stellte das Forum am 9. Mai den Bericht "Rainbow Index of Churches in Europe" (RICE) vor (PDF). Dafür hatte ein Team von Forscher*innen um Rein Brouwer und Heleen Zorgdrager von der Protestantse Theologische Universiteit in Amsterdam 46 nationale europäische Kirchen anhand von 47 Indikatoren ausgewertet. Zu den Indikatoren gehört etwa die Haltung der Kirchen zu homosexuellen Paaren oder ihr Verhältnis zu trans Menschen. Auch die LGBTI-Freundlichkeit der Evangelischen Kirche und Deutschland (EKD) und der katholischen Kirche in Deutschland wurden analysiert.

Das Ergebnis: Den ersten Platz der Hitlise nimmt die protestantische Freikirche Metropolitan Community Church (MCC) aus Finnland ein. Die MCC war in den Sechzigerjahren vom schwulen US-Pastor Troy Perry gegründet worden und legt traditionell ein besonderes Gewicht auf Vielfalt. Auf Platz zwei liegt die lutherische Kirche in Schweden gefolgt von der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz. Die Evangelische Kirche in Deutschland nimmt Rang sechs ein.

Auf Rang zehn befindet sich die deutsche katholische Kirche. Sie ist damit die beste papsttreue Kirche unter 19 nationalen katholischen Kirchen in Europa.


Die Top Ten – Orange eingefärbt sind die besten nationalen Vertreter einer internationalen Kirchenfamilie

Ebenfalls relativ gut schneiden die katholischen Kirchen in Malta (Platz 13), Österreich (Platz 14), Frankreich (Platz 15) und Italien (Platz 17) ab. Aber auch die beiden letzten Plätze werden von katholischen Kirchen belegt: Ganz unten stehen die papstreuen Glaubensgemeinschaften in Belarus (Platz 45) und Polen (Platz 46).

Die LGBTI-feindlichsten evangelischen Kirchen befinden sich in Polen (Platz 22), Ungarn (Platz 35) und Lettland (Platz 42). Insgesamt sind diese aber immer noch offener gegenüber Homosexuellen als die orthodoxe Kirche in Russland, die auf Rang 44 kommt.


Die Bottom Ten – Fett gedruckt sind die schlechtesten nationalen Vertreter einer internationalen Kirchenfamilie

"Zum ersten Mal haben wir objektive Informationen über die Situation von LGBTI in ihren Kirchen", erklärte Misza Czerniak vom Vorstand des "European Forum of LGBT Christian Groups". "Wir hoffen, dass dieses Instrument von den Kirchen genutzt wird, um zu schauen, was sie konkret tun können, um die Lage ihrer LGBTI-Mitglieder zu verbessern." (dk)

-w-

#1 AtreusEhemaliges Profil
  • 19.05.2021, 15:39h
  • Ich halte fest: Eine Kirche, die ihren Pastor nach dessen Todeswürdigkeitspredigt weiterhin beschäftigt und in die Kanzel schickt, ist Europas sechst homosexuellenfreundliche Kirche.

    Mit Verlaub, ich würde gerne wissen, wer sich für diese Liste hat schmieren lassen oder welche geistigen oder religiösen Hintergünde bei den federführenden Personen dieses Projektes zugrunde liegen. Für mich taugt dieses Pamphlet höchstens als Nottoilettenpapier oder Grillanzünder.
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#2 Sven100Anonym
  • 19.05.2021, 15:47h
  • Wieder ein Beispiel dafür, wovon es bei den Kirchen abhängt, ob sie gegenüber dem Thema Homosexualität konservativ oder liberal sind: Es hängt davon ab, wie konservativ oder liberal die Gesellschaft ist, in der sich diese Kirchen befindetn. In Mitteleuropa sind selbst die Kirchen liberal, die früher konservativ waren. Im konservativen Baltikum und in Polen sind selbst die Lutheraner erzkonservativ...
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#3 AlexAnonym
  • 19.05.2021, 16:16h
  • Nur mal so zur Info, weils ja offenbar nicht angekommen ist: Das ist ein Ranking. Also ein relativ-Vergleich.

    Heißt also: Du jammerst auf sehr hohem Niveau. Fast überall sonst in Europa läuft es noch sehr viel schlechter für die Community.

    Und man darf auch mal anerkennen, dass es zwar noch ein weiter Weg für die Kirchen ist, um im 21. Jahrhundert anzukommen, aber immerhin sind die Deutschen Kirchen überhaupt schonmal losgegangen, was man von vielen anderen Länderkirchen, vor allem in Osteuropa nicht ansatzweise behaupten kann.
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