
https://queer.de/?38922
Innerparteilicher Streit
Die Linke.queer: Wagenknecht und Dagdelen sind keine echten Linken
Die queere Organisation der Linkspartei hat mit dem transfeindlichen Spitzenpersonal der West-Linken abgeschlossen. Sahra Wagenknecht und Sevim Dagdelen seien nur Teil der Fraktion, um mit Diäten ihre eigene finanzielle Zukunft zu sichern.

Sevim Dagdelen und Sahra Wagenknecht hatten zwei Gesetzentwürfe abgelehnt, die trans Menschen Selbstbestimmung über ihren Körper ermöglicht hätte (Bild: Deutscher Bundestag / Achim Melde)
- 20. Mai 2021, 14:26h 2 Min.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Die Linke.queer stellt sich offen gegen einen Teil der Linken-Bundestagsfraktion, nachdem vier Abgeordnete gegen die Selbstbestimmung von trans Menschen gestimmt hatten. "Wagenknecht und Dağdelen stehen seit langem nicht mehr auf dem Boden des Programms von DIE LINKE. Das ist für jede*n ersichtlich", erklärte die Organisation am Donnerstagnachmittag auf Facebook.
Die beiden Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht und Sevim Dagdelen aus Nordrhein-Westfalen hatten am Mittwoch neben Ex-Bundesparteichef Klaus Ernst und Alexander Ulrich zwei Entwürfe von Grünen und FDP für ein Selbstbestimmungsgesetz abgelehnt (queer.de berichtete).
Der Fraktion würden die beiden Politikerinnen nur aus finanziellen Gründen angehören: "Dass sie Partei und Bundestag nicht verlassen wollen, hängt damit zusammen, dass sie die soziale Frage für sich eben mit über 10.000 Euro Monatseinkommen gelöst haben wollen." Die Linke.queer werde sich nun darauf konzentrieren, "unser Partei- und Wahl-Programm durchzusetzen und mit den zehntausenden Genoss*innen und allermeisten unserer Abgeordneten zusammenarbeiten, die keinen an der Klatsche haben".
Wagenknecht und Dagdelen sind keine unbedeutenden Hinterbänklerinnen, sondern Superstars der Partei. Im größten Bundesland, in Nordrhein-Westfalen, wurden sie erst vor wenigen Wochen für die nächste Bundestagswahl auf Platz eins bzw. Platz drei der Landesliste gewählt und ziehen damit – sollte Die Linke erneut die Fünfprozenthürde knacken – mit Sicherheit erneut ins Parlament ein (queer.de berichtete). Auf Platz acht der NRW-Landesliste befindet sich außerdem Alexander Neu, der offen die LGBTI-Feindlichkeit in Russland verharmlost (queer.de berichtete).

Die Linke.queer kritisiert auf Facebook die Parteifreund*innen aus Nordrhein-Westfalen
Ex-Fraktionschefin Wagenknecht hatte in den letzten Jahren wiederholt mit LGBTI-feindlichen Äußerungen für Aufregung unter den queeren Linken gesorgt. Sie sieht etwa Bürgerrechtspolitik für sexuelle und geschlechtliche Minderheiten als eine Art "Pinkwashing" für den bösen Kapitalismus an (queer.de berichtete). In ihrem neuesten Buch warnte sie außerdem vor "immer skurrileren Minderheiten" (queer.de berichtete). (dk)
Gestern sind unter dem Tagesordnungspunkt ?Situation von LSBTI? im Deutschen Bundestag verschiedene Themen und Anträge...
Posted by DIE LINKE.queer on Thursday, May 20, 2021
|
