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Antrag im Parlament gescheitert

Litauen lehnt Anerkennung von gleich­geschlechtlichen Paaren ab

Ein Gesetzentwurf im Parlament sah vor, schwulen und lesbischen Paaren zumindest einige Rechte von Ehe-Leuten zu gewähren. Doch der Widerstand war zu groß.


Die litauische Bevölkerung gehört laut Umfragen zu den homophobsten in der Europäischen Union (Bild: Mr.TinDC / flickr)

  • 25. Mai 2021, 13:34h 11 2 Min.

In Litauen ist ein Gesetzesvorhaben zur rechtlichen Anerkennung gleich­geschlechtlicher Lebenspartnerschaften vorerst gescheitert. Eine knappe Mehrheit der Abgeordneten im Parlament in Vilnius stimmte am Dienstag in erster Lesung gegen den Gesetzentwurf, der gleich­geschlechtlichen Paaren Erbrechte, gemeinsamen Besitz von Eigentum, Verfahrensgarantien und die Möglichkeit zur Änderung des Nachnamens gewährt hätte. 63 Parlametarier*­innen stimmten laut Reuters für den Entwurf, 65 dagegen. Das Recht auf die Adoption von Kindern war nicht enthalten. Die Lebenspartnerschaft mit eingeschränkten Rechten hätten laut dem Entwurf auch heterosexuelle Paare wahrnehmen können.

Der Gesetzentwurf war von Regierungschefin Ingrida Šimonytė unterstützt worden, hatte aber die von den Konservativen angeführte Regierungskoalition entzweit. Präsident Gitanas Nauseda hatte erklärt, das Gesetz dürfe nicht gegen die litauische Verfassung verstoßen, welche die Ehe als Bund zwischen Mann und Frau definiert.

"Das ist nicht das Ende", sagte die Vorsitzende der Freiheitspartei, Ausrine Armonaite, nach der Abstimmung. "Wir werden weiter für den Wandel arbeiten, dafür, dass alle vor dem Gesetz gleich sind, so dass niemand an den Rand der Gesellschaft gedrängt wird." Der offen schwule Abgeordnete Tomas Raskevičius, der den Gesetzentwurf eingebracht hatte, versprach nach dem negativen Votum eine weitere Parlamentsabstimmung im Herbst.

Mitte Mai hatten tausende Litauer*innen gegen die rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften demonstriert und sich in der Hauptstadt Vilnius zu einem "Familien-Verteidigungsmarsch" versammelt (queer.de berichtete). Bei einer Umfrage 2019 hatten 70 Prozent der Bevölkerung angegeben, gegen eine rechtliche Gleichstellung Schwuler und Lesben zu sein. In der Europäischen Union sind nur Lettland, Rumänien und Bulgarien homosexuellenfeindlicher eingestellt. Das 2,8 Millionen Einwohner*innen zählende Litauen ist mehrheitlich katholisch. (AFP/cw)

-w-

#1 Sven100Anonym
  • 25.05.2021, 17:14h
  • "Das 2,8 Millionen Einwohner*innen zählende Litauen ist mehrheitlich katholisch."

    ...und die Länder, die noch homophober sind, sind mehrheitlich lutherisch (Lettland) und orthodox (Bulgarien, Rumänien).

    Es muss also andere als religiöse Ursachen haben, wenn Menschen homophob sind.
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#2 StrottiAnonym
  • 25.05.2021, 17:34h
  • Antwort auf #1 von Sven100
  • Nicht nur römisch-katholische Christen können homophob sein. Das geht bei evangelischen genauso wie bei orthodoxen, und im übrigen auch bei nichtchristlichen Religionen. Religion ist sicher nicht die Ursache von Homophobie, die funktioniert auch ohne, aber religiöse Strömungen und Strukturen sind eigentlich überall ein treibender Faktor.
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#3 Minna
  • 25.05.2021, 17:46hSiegen
  • Ein Grund dieses Land zu meiden.
    Ungeheuerlich in der heutigen Zeit Homo Ehen abzulehnen, Saftladen.
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