Unbekannte haben eine der beiden Gedenktafeln am Denkmal für die erste Homosexuelle Emanzipationsbewegung in Berlin-Moabit beschädigt. Das meldete die Polizei der Hauptstadt am Freitagvormittag.
Laut Polizeibericht wurden Beamt*innen am Donnerstag gegen 19.45 Uhr zum Magnus-Hirschfeld-Ufer alarmiert. Dort stellen sie fest, dass Porträtaufnahmen auf der Tafel durch Feuer beschädigt worden waren. Zu sehen sind dort die LGBTI-Aktivisten Anita Augspurg (1857-1943), Karl Heinrich Ulrichs (1825-1895) und Magnus Hirschfeld (1868-1935).
Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Dieses Vorgehen ist bei Fällen von vermuteter Hass-Kriminalität in der Hauptstadt üblich.
Gedenktafeln wurden bereits mehrfach beschädigt
Das Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung wurde 2017 am Spreeufer zwischen Luther- und Moltkebrücke in Berlin eröffnet. Bereits seit 2011 stehen hier die beiden Gedenktafeln. Seit 2008 trägt der Uferabschnitt den Namen Magnus-Hirschfeld-Ufer. Magnus Hirschfeld startete die Bewegung vor 120 Jahren mit der Gründung seines Instituts in Sichtweite dieses Ortes, auf der gegenüberliegenden Seite der Spree.
Die Gedenktafeln waren bereits in den vergangenen Jahren mehrfach beschädigt oder verbogen worden, zuletzt im April 2021. Weitere Vandalismus-Fälle wurden von der Polizei im August 2019, im Oktober 2018 und im August 2017 gemeldet – damals kurz vor der Einweihung des Denkmals, das neben den Tafeln mit meterhohen künstlichen Calla-Lilien an die homosexuelle Emanzipationsbewegung erinnert. (cw/pm)