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Einsatz für LGBTI-Belange

Trans Frau führt Liste der vorbildlichen Führungskräfte an

Die PrOut@Work-Foundation hat ihre diesjährigen "PrOut Performer"-Listen vorgestellt. Ganz oben steht Sabine Bolz, Geschäftsführerin der G+H Isolierung aus Mannheim.


Sabine Bolz, geboren 1959, ist Geschäftsführerin der G+H ISOLIERUNG GmbH und Mitglied im Steuerungskomitee der G+H Group
  • 7. Juni 2021, 08:59h 3 3 Min.

Als "PrOut Performer" ehrt die PrOut@Work-Foundation jedes Jahr zur Pride-Saison Persönlichkeiten aus der Wirtschaft und dem öffentlichen Leben, die sich in Deutschland für LGBTI-Belange stark machen und so selbst zu Vorbildern werden. "Sichtbarkeit schafft Chancengleichheit, macht Firmen aber auch erfolgreicher", so die Stiftung. Die wichtigsten Listen führen in diesem Jahr Frauen an.

Sabine Bolz, Geschäftsführerin der G+H Isolierung aus Mannheim, steht auf Platz 1 der 100 "PrOut Executives" – vor Sandra Vollmer, Vorstand Finanzen und HR von 1+1, sowie Birgit Spors, Bereichsleiterin Marketing der KfW Bankengruppe. Die Jury, der unter anderem Vorstände von Metro, Deutsche Bahn und Commerzbank angehören, war sich in ihrem Urteil schnell einig: Bolz' Engagement in- und außerhalb des eigenen Unternehmens habe es vielen Menschen leichter gemacht, selbst offen zu leben. Mit ihrem Coming-out als trans Frau habe die G+H Isolierung einen Transformationsprozess Richtung Diversity durchlaufen, der bis heute andauere.

"Diese Platzierung freut mich sehr, denn Sie gibt mir die Möglichkeit, durch meine Sichtbarkeit anderen bisher nicht geouteten Betroffenen zu zeigen, dass es sowohl im privaten Umfeld mit Familie wie auch im beruflichen Kontext als Führungsperson möglich ist, seinen Weg zu gehen", erklärte Bolz zur Auszeichnung. "Wichtig ist, die Angst zu überwinden, den ersten Schritt zu gehen und authentisch zu bleiben."

Noch immer: Mobbing gegen LGBTI im Büro

"Diverse Teams machen ein Unternehmen erfolgreicher", erklärte Albert Kehrer, neben Jean-Luc Vey einer der Begründer und Vorstände von PrOut@Work. Das bewiesen zahlreiche Studien. Neben Geschlecht, Alter, Herkunft, körperlichem Vermögen, Religion etc. seien sexuelle Orientierung und Genderidentität zwei der Merkmale, die die Vielfalt in einer Firma ausmachten. "Dafür müssen die Führungskräfte aber zunächst einmal die Bedingungen herstellen", so Kehrer. "Denn nur wer sich nicht verstecken muss, kann sein Potenzial voll entfalten."

Tatsächlich outen sich, wie die Studie "Out im Office?!" aus dem Jahre 2017 klar darlegt, 30 Prozent der Betroffenen im Job nicht. Und von denen, die sich offen geben, machen 79 Prozent Diskriminierungserfahrungen. Das geht vom dummen Homowitz bis zu Mobbing und Gewalt. Viele zeigen sich nicht, weil sie fürchten, ihren Posten zu verlieren oder andere Nachteile zu erfahren. Das Programm "PrOut Performer" will deshalb jegliche Aktivität für die Chancengleichheit von LGBTI fördern, indem es die Köpfe dahinter würdigt.

Sieben Rankings bilden das ganze Wirtschaftsleben ab

Neben den "PrOut Executives" gehören zu den "PrOut Performern" dieses Jahr erstmals auch Vorbilder aus kleinen und mittleren Unternehmen (PrOut in SMEs, Platz 1: Kathrin Mahler Walther, EAF Berlin), dem öffentlichen Dienst (PrOut in the Public Service, Platz 1: Sven Bäring, Bundeswehr), der Politik (PrOut Politicians, Platz 1: Jens Brandenburg, FDP-Bundestagsabgeordneter) sowie aus Medien, Kunst und Kultur (PrOut in Media, Art, Culture, Platz 1: Helge Fuhst, ARD) sowie Verbündete von LGBTI in Unternehmen (PrOut Executive Allies, Platz 1: Andrea Euenheim, Metro AG) und einflussreiche Stimmen der LGBTI-Community selbst (PrOut Voices, Platz 1: Angela Andresen, Commerzbank AG). Hier die kompletten Listen.

PrOut@Work sei "sehr glücklich" mit den Gewinner*innen in diesem Jahr, erklärte Albert Kehrer. "Die *PrOut Performer' zeigen, dass eine Karriere im Unternehmen unabhängig von der sexuellen Orientierung, geschlechtlichen Identität oder dem geschlechtlichen Ausdruck möglich ist." Und das, meint der Stiftungsvorstand, dürfte vor allem junge Leute ermutigen, ihren Weg zu gehen. (cw/pm)

#1 DramaQueen24Ehemaliges Profil
  • 08.06.2021, 08:30h
  • In den Neunzigern war eine Transfrau die Vorsitzende des Hongkonger Sicherheitsgewerbes. Sie war Mormonin und lesbisch, und hatte ihre Kirche 1991 verklagt. Sie hatte Recht bekommen, und trotzdem hatte sich ihre Kirche geweigert, das Urteil anzuerkennen, weil sie in einer lesbischen Beziehung zu einer Thailänderin stand, obwohl das Urteil sagte, dass diese Ehe legal war (in Hongkong galt damals das Geschlecht, das in der Geburtsurkunde stand).
    Was ich damit sagen will: Es gibt viele Transfrauen und Transmänner, die Führungskräfte, und oft auch Vorsitzende sind. Kein großes Ding also!
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#2 CanadianSarahAnonym
  • 10.06.2021, 18:50h
  • Antwort auf #1 von DramaQueen24
  • Es gibt aber auch viele arbeitslose trans Leute, die wegen dem Druck nicht mehr arbeiten können. Trans Frauen, die prostutieren müssen, weil sie keinen anderen Job mehr bekommen.

    Es ist sehr schwer, in Firmen selbst mit gutem LGBT Netzwerken aufzusteigen. Es werden auch zu viele nach dem Outing gekündigt. Es trauen sich gerade mal 30% der LGBT sich zu outen.
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#3 PhoebeEuleAnonym
  • 10.06.2021, 19:44h
  • Antwort auf #2 von CanadianSarah
  • Ich habe mal was von 50% Arbeitslosigkeit gelesen, aber ich kann mich nicht mehr erinnern. Kann also auch falsch sein.

    Na ja, mit beruflichen Erfolg rechne ich nicht mehr. Ich bin schon zufrieden, wenn ich nicht jeden Tag Angst haben muss gefeuert zu werden. Ist auch egal wie viel ich verdiene.
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