1 Kommentar
- 07.06.2021, 15:38h
- Respekt für diese Aktion! Ich wünsche Amed und Kurd*innen weiterhin viel Erfolg.
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Der LGBTI-Aktivist hat binnen weniger Tage bereits 5.000 Euro Spenden für eine queere Organisation aus Kurdistan eingesammelt.
"Ich laufe so lange queer durch Deutschland, bis ich 5.000 Euro als Spende für das queere Projekt Yeksani aus Silêmanî in Irakisch-Kurdistan zusammen gesammelt habe." Das ist die Botschaft des 22-jährigen LGBTI-Aktivisten Amed Sherwan, der bereits seit gut einer Woche unterwegs ist und am Wochenende in Köln Zwischenstopp machte. In der Domstadt traf der Flensburger unter anderem die Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime.
Gestern bin ich in Köln angekommen und habe dort die Menschenrechtlerin und Vorsitzende des Zentralrat der Ex-Muslime...
Posted by Amed Sherwan on Sunday, June 6, 2021
Sein Ziel hat er bereits erreicht: Auf dem Spendenkonto "Amed Sherwan: Queer durchs Land" ist die Summe bereits eingegangen. Die Spenden seien "aus der ganzen Welt zusammengekommen von USA bis Israel, und nicht wenige von arabischsprachigen Menschen", so Sherwan. Die Spendenaktion werde noch einige Tage weiterlaufen.
Sherwan, selbst heterosexuell, setzt sich bereits seit mehreren Jahren für LGBTI-Rechte und das Recht auf eine atheistische Weltanschauung ein. Sein Engagement hängt eng mit seinem Lebensweg zusammen: Sherwan ist als jugendlicher Flüchtling nach Deutschland gekommen, nachdem er aus seiner irakischen Heimat fliehen musste. Der Grund: Er wollte aus der muslimischen Glaubensgemeinschaft austreten. Als er im Alter von 15 Jahren gegenüber seinen Eltern sein Coming-out als Atheist hatte, alarmierten diese die Polizei. Daraufhin wurde Sherwan festgenommen und gefoltert. 2015 schaffte er schließlich die Flucht nach Deutschland. Ihm wurde Asyl aus religiösen Gründen gewährt.
2018 erhielt Sherwan wegen seines "Allah is gay"-Slogans, mit dem er sich an CSDs beteiligte, Morddrohungen (queer.de berichtete).
Twitter / AmedSherwanAllah is gay pic.twitter.com/hFpgcoDTf2
amed sherwan (@AmedSherwan) July 27, 2018
Im März sorgte er mit einem Erfolg vor dem Lüneburger Landgericht gegen den amerikanischen Konzern Facebook für Schlagzeilen. Er hatte dagegen geklagt, dass das soziale Netzwerk ein schwules Kussbild, das er veröffentlicht hatte, nicht zeigen wollte (queer.de berichtete). (dk)
Twitter / AmedSherwanTag 2! 50 km! 950 von 5.000 Euro für #Yeksani! #LoveWins #QueerDurchsLand pic.twitter.com/T5JgHAhdIP
amed sherwan (@AmedSherwan) May 31, 2021