Der Anschlag auf das "Pulse" erschütterte vor fünf Jahren die Welt (Bild: flickr / Daniel Ruyter / by 2.0)
Der US-Senat hat am Mittwoch einstimmig beschlossen, das "Pulse" in Orlando zum Nationaldenkmal ("National Memorial") zu ernennen. Das Repräsentantenhaus hatte bereits am 12. Mai der Initiative zugestimmt. Jetzt muss die Erklärung noch von Präsident Joe Biden unterzeichnet werden, um wirksam zu werden.
Hintergrund ist der Terroranschlag vom 12. Juni 2016 auf den queeren Club, bei dem Attentäter Omar Mateen 49 Menschen tötete und 53 weitere verletzte (queer.de berichtete). Das Massaker jährt sich an diesem Samstag zum fünften Mal.
Der Antrag, das "Pulse" zum "National Memorial" zu ernennen, war vom republikanischen Senator Rick Scott eingebracht worden, der zum Zeitpunkt der Attacke Gouverneur von Florida war. Scott bezeichnete den Anschlag als "bösen Terror-Akt, dessen Ziel es war, uns als Nation zu entzweien und uns Angst einzujagen". Stattdessen sei die Gesellschaft näher zusammengerückt und habe damit begonnen, Neues aufzubauen.
Derzeit wird die Erinnerung an den Terroranschlag von der wohltätigen Organisation OnePulse Foundation aufrecht erhalten, die ein Gedenkzentrum plant. Mit der Klassifizierung als "National Memorial" kann die Organisation auf staatliche Subventionen hoffen. Eigentlich sollte die Erinnerungsstätte 2022 eröffnet werden. Wegen der Corona-Krise kann dieses Datum aber wohl nicht gehalten werden.
Bereits 2016 hatte Präsident Barack Obama das Stonewall Inn zum "National Monument" ernannt (queer.de berichtete). Im Gegensatz zu "National Memorials" muss der US-Kongress bei "Monuments" nicht zustimmen, außerdem werden "Monuments" immer von einer Bundesbehörde wie dem "National Park Service" verwaltet.
Bekannte "Memorials" sind Mount Rushmore oder das Jefferson-Memorial, aber auch an Opfer anderer Terroranschläge wird so erinnert – in Ohio gibt es etwa ein Denkmal für David Berger, einen 1972 bei den Olympischen Spielen in München von Palästinensern ermordeten israelisch-amerikanischen Gewichtsheber.
Bekannte "Monuments" sind neben menschgemachten Denkmälern wie der Freiheitsstatue insbesondere Naturschönheiten wie der "Giant Sequoia"-Riesenmammutbaum oder der Härtling Devils Tower, der weltweit durch den Steven-Spielberg-Film "Unheimliche Begegnung der dritten Art" aus dem Jahr 1977 bekannt geworden ist. (dk)