Der Münchner Autobauer BMW feiert wie viele andere Firmen derzeit in sozialen Medien den Pride-Monat mit Regenbogenmotiven – allerdings nicht überall. So wurde in sozialen Medien kritisiert, dass der Konzern in Deutschland und anderen liberalen Ländern das eigene Logo in Regenbogenfarben taucht, in homophoben Ländern wie Saudi-Arabien oder Russland aber darauf verzichtet. Dem Konzern wird dabei "Pinkwashing" vorgeworfen – also, dass er die LGBTI-Community nur unterstützt, wenn er sich dabei positive wirtschaftliche Effekte erhofft, sich aber in anderen Ländern auf die homophobere Umgebung einstellt.
Gegenüber dem Kölner "Express" erklärt BMW nun, warum man sich engagiert: "Die Schaffung eines Bewusstseins für Respekt, Gleichheit und für die Bedeutung von Vielfalt gehört zu unseren Grundwerten. Im Hinblick auf den 'Pride Month' hat die BMW Group beschlossen, eine klare Haltung zu zeigen und das Logo ihrer internationalen Kommunikations- und Marketingkanäle (im Namen aller Märkte und Marken der BMW Group) bis Ende Juni zu ändern", erklärte eine Sprecherin des Konzerns.
Dann kommt jedoch die Einschränkung: "Wie bei solchen Kommunikations- und Marketingaktivitäten auch üblich, liegt es jedoch im Ermessen unserer Vertriebsgesellschaften und freien Importeure selbst zu entscheiden, ob sie sich zentral initiierten Kommunikations- und Marketingkampagnen anschließen oder nicht." Dies sei "eine Abwägung und geübte Praxis bei der BMW Group, bei der auch marktspezifische gesetzliche Regelungen und landesspezifische kulturelle Aspekte eine Rolle spielen".
BMW ist freilich nicht die einzige Firma, die auf diese Art verfährt – die Konkurrenten Mercedes-Benz und Volkswagen haben ebenfalls in LGBTI-freundlichen Ländern ihre Logos in Regenbogenfarben getaucht. In homophoben Staaten wie Russland prangt dagegen das alteingesessene Logo. (cw)