Georginio Wijnaldum wurde 2014 mit seiner Nationalmannschaft WM-Dritter (Bild: Ailura / wikipedia)
Oranje-Kapitän Georginio Wijnaldum wird während des EM-Achtelfinales in Budapest am Sonntag eine spezielle Binde mit der Aufschrift "One Love" am Arm tragen. Damit wollen der vom FC Liverpool zu Paris St. Germain wechselnde 30-jährige Mittelfeldspieler und die niederländische Fußball-Nationalmannschaft ein Zeichen gegen Ausgrenzung und für Akzeptanz setzen. "Wir sind gegen jede Form von Ausgrenzung und Diskriminierung. Wir hoffen, auf diese Art und Weise jeden, der sich irgendwo auf der Welt diskriminiert fühlt, zu unterstützen", sagte Wijnaldum.
Die Niederlande hatten in der EM-Vorrunde alle drei Spiele gewonnen und wurden Gruppensieger. Die Gegner der Partie am Sonntag stehen noch nicht fest. Schon im vergangenen Jahr hatte die Elftal vor einem Testspiel in Spanien Aufwärmshirts mit der Aufschrift "One Love" getragen. Auch bei den WM-Qualifikationsspielen im März prangte das Logo auf den Shirts.
Zudem wurde bekannt, dass beim EM-Achtelfinale der Niederländer in Budapest keine Minister*innen oder Angehörige des niederländischen Königshauses anwesend sein werden. Das habe Premierminister Mark Rutte am Dienstag in der Zweiten Kammer des Parlaments erklärt, wie die Zeitung "De Telegraaf" am Mittwoch berichtete. Die Abwesenheit habe laut Rutte aber nicht direkt mit der homophoben Haltung der ungarischen Regierung zu tun. "Es war einfach nicht geplant", sagte der rechtsliberale Politiker.
Hintergrund der Aktion gerade in Budapest ist ein Gesetz, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität in Ungarn einschränkt und in der vergangenen Woche vom ungarischen Parlament gebilligt wurde. Das Gesetz gilt als besonderes Anliegen von Ministerpräsident Viktor Orban.
Auch Nationaltorhüter Manuel Neuer hatte in den bisherigen beiden Spielen des deutschen Nationalteams eine Regenbogenbinde am Arm getragen – und wird dies auch beim letzten Gruppenspiel am Mittwochabend gegen Ungarn tun (queer.de berichtete). Der Plan, das Stadion in München vor dem Spiel in Regenbogenfarben erleuchten zu lassen, war von der UEFA am Dienstag abgelehnt worden (queer.de berichtete). (AFP/dpa/dk)