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UN-Menschenrechtsrat

"Historisch": 27 Länder rufen zum Schutz von Trans-Rechten auf

Mehr als zwei Dutzend Länder, darunter auch Deutschland, Österreich und die Schweiz, unterstützen ein gemeinsames Papier beim UN-Menschenrechtsrat, in dem die nationalen Regierungen aufgefordert werden, trans Menschen besser zu schützen.


Der berühmte Sitzungssaal des Menschenrechtsrates mit der markanten, vom spanischen Künstler Miquel Barceló gestalteten Decke  (Bild: greecemfa / flickr)
  • 29. Juni 2021, 12:04h 16 2 Min.

Chile hat am Montag im Namen von insgesamt 27 Ländern ein Dokument an den UN-Menschenrechtsrat in Genf übergeben, in dem sofortige Maßnahmen zum Schutz von trans Menschen gefordert werden. Der Antrag schlossen sich neben Chile auch Argentinien, Australien, Belgien, Costa Rica, Dänemark, Deutschland, Griechenland, Finnland, Großbritannien, Irland, Island, Israel, Italien, Kanada, Liechtenstein, Luxemburg, Malta, Mexiko, Norwegen, die Niederlande, Portugal, Österreich, Schweden, die Schweiz, Uruguay und die Vereinigten Staaten von Amerika an.

/ ILGAWORLD
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In einer gemeinsamen Pressemitteilung begrüßten die LGBTI-Organisationen ILGA World, GATE, TGEU, APTN und RFSL den Vorgang als "historisch". "Zum ersten Mal haben Staaten die Führung übernommen, um die historischen Ungerechtigkeiten gegenüber Menschen mit unterschiedlichen Geschlechts­identitäten und -ausdrücken anzusprechen, denen sich diese heute noch jeden Tag stellen müssen", heißt es in der Mitteilung. Die fünf Organisationen organisieren gemeinsam die "Trans Advocacy Week" am Menschenrechtsrat, um auf Grundrechtsverletzungen von trans Menschen aufmerksam zu machen.

Appell "mit Dringlichkeit"

In der gemeinsam Erklärung weisen die 27 Länder darauf hin, dass insbesondere trans Frauen wegen ihrer Geschlechtsidentität einem "höheren Risiko von Gewalt, Tötungen und anderen Menschenrechtsverletzungen" ausgesetzt seien. Ferner heißt es: "Wir rufen Mitgliedstaaten mit Dringlichkeit dazu auf, die Menschenrechte von trans Personen zu respektieren und zu schützen." Dazu ermutigten die Unterzeichner "Regierungen, proaktiv mit transgeführten und kompetenten Organisationen zusammenzuarbeiten, um ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen und das Verständnis für die Menschenrechte von trans Personen zu fördern."

Der Menschenrechtsrat hat die Aufgabe, die weltweite Situation der Menschenrechte zu überwachen. 2016 installierte das Gremium auch gegen den Widerstand queerfeindlicher Länder wie Russland, China oder Saudi-Arabien einen LGBTI-Ermittler (queer.de berichtete). Seit Ende 2017 hat der Costa-Ricaner Victor Madrigal-Borloz das Amt inne (queer.de berichtete).

US-Präsident Donald Trump hatte während seiner Amtszeit versucht, den Menschenrechtsrat zu schwächen und trat aus dem Gremium aus. Nach dem Wahlsieg Joe Bidens kehrten die USA in diesem Frühjahr zurück (queer.de berichtete). (dk)

-w-

#1 LarsiAnonym
  • 29.06.2021, 15:39h
  • Scheinheilig, wie eh und je.

    Dazu ermutigten die Unterzeichner "Regierungen, proaktiv mit transgeführten und kompetenten Organisationen zusammenzuarbeiten, um ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen und das Verständnis für die Menschenrechte von trans Personen zu fördern."

    Na dann fangen wir in Deutschland doch mal damit an!
    Läuft unter der gleichen Sparte, wie
    www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/themen/menschenrech
    te/07-lgbti/lsbti-inklusionskonzept/2444666


    Anderen vorschreiben wollen, wie sie sich zu verhalten haben, sich aber selbst nicht dran halten.
    Außen hui, innen pfui.
  • Direktlink »
#2 MagsAnonym
  • 29.06.2021, 16:04h
  • Nur zum Verständnis: wir sprechen schon von dem Deutschland wo just gestern beim neuen Gesetz gegen verhetzende Beleidigung die Transmenschen "vergessen" wurden? Ist es zufällig das Deutschland wo es für eine simple Personenstandsänderung ein Gerichtsverfahren und zwei erniedrigende Gutachten braucht? Doch nicht das Deutschland mit den vorgeschriebenen 12 Psycho-Sitzungen in einem Jahr, das ausserdem "vergessen" hat (unter anderem) Transgender im Art. 3 GG zu erwähnen. Kann es sich wirklich um das Deutschland handeln das seit 10 Jahren darauf scheisst ob das 40 Jahre alte Transsexuellengesetz gegen das Grundgesetz und die Menschenrechte verstößt? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass es sich um das gleiche Deutschland handelt. Und wer von beiden spielt eigentlich heute gegen England?
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#3 Taemin
  • 29.06.2021, 17:06h
  • Die Kritik an Deutschland ist leider nur allzu berechtigt, und sie trifft sicher die meisten, wenn nicht alle anderen Unterzeichnerstaaten. Dennoch ist es ein großer und nicht zu unterschätzender Fortschritt, dass 27 Staaten das Thema als Gegenstand der Menschenrechte auf die Agenda setzen. Transrechte sind ein Feld, auf dem sich immer erst nach langer Zeit Früchte zeigen. Mir geht das alles viel zu langsam voran - aber wer hätte denn noch zu Beginn des Jahrtausends ernsthaft für möglich gehalten, dass zumindest mal 27 Staaten Transmenschen überhaupt als Grundrechtsträger/innen anzuerkennen bereit sein würden? Das ist jetzt auf international höchster Ebene dokumentiert und da nicht mehr wegzukriegen.
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