Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel ist nach Angaben der Regierung am Sonntag wegen einer Corona-Infektion in eine Klinik eingeliefert worden. Eine Woche zuvor war bereits mitgeteilt worden, dass der 48-Jährige positiv auf Covid-19 getestet worden war (queer.de berichtete).
Die Krankenhauseinlieferung sei eine Vorsichtsmaßnahme, so die Regierung am Sonntagmittag. Dort sollten weitere Tests gemacht werden. Bettel solle 24 Stunden zur Beobachtung in der Klinik bleiben.
Vizepremierminister Dan Kersch erklärte am Montagmorgen in einer Pressekonferenz, dass Bettel "im Vollbesitz seiner Kräfte" sei und "ohne Weiteres fähig, seine Aufgabe als Regierungschef auszuüben". Der Premier befinde sich im Kontakt mit seinen Minister*innen und tausche sich "mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen", mit ihnen aus.
Xavier Bettel regiert das Großherzogtum seit 2013 als erster offen schwuler Premierminister (queer.de berichtete). Er führt als Parteichef der Liberalen seit acht Jahren eine Ampelkoalition an. Unter seine Regierung wurde unter anderem die Ehe für Schwule und Lesben geöffnet. Bettel heiratete 2015 seinen Freund (queer.de berichtete).
Vor gut einer Woche hatte Bettel auch Kontakt mit den anderen europäischen Regierungschef*innen beim EU-Gipfel in Brüssel. Allerdings sei niemand in dieser Riege als enge Kontaktperson eingestuft worden. Bettel hatte beim Gipfel wegen seiner scharfen Kritik am homophoben ungarischen Machthaber Viktor Orbán für Schlagzeilen gesorgt (queer.de berichtete). (dk)