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Fußball

Élber an schwule Profis: "Befreie dich und genieß dein Leben"

FC-Bayern-Ikone Giovane Élber rät homosexuellen Fußball-Profis – anders als Phillip Lahm – zum Coming-out. Der UEFA wirft er vor, sich mit dem Regenbogen-Verbot selbst geschadet zu haben.


Giovane Élber bei einem Benefizspiel im Jahr 2014 (Bild: Ludovic Péron / wikipedia)
  • 11. Juli 2021, 09:33h 6 3 Min.

Der ehemalige brasilianische Fußballspieler und Bayern-Stürmer Giovane Élber würde einem schwulen Profispieler dazu raten, sich nicht länger zu verstecken. "Ich würde ihm sagen: Befreie dich und genieß dein Leben", sagte der 48-Jährige gegenüber der Münchner Tageszeitung "tz". "Was zählt, ist deine Leistung für den Verein, nicht deine Sexualität."

Zu seiner Zeit beim FC Bayern wäre ein Coming-out "kaum möglich gewesen", sagte Élber in dem Interview, "ganz einfach, weil die Gesellschaft noch nicht so weit war". Heutzutage hätten die Spieler es "einfacher". Als Vorbild nannte der Bundesliga-Torschützenkönig von 2003 das Coming-out des amerikanischen Footballspielers Carl Nassib. "Ich finde das hammergeil", so Élber gegenüber der "tz". "Jeder Mensch – auch der Profifußballer – sollte zu seiner sexuellen Neigung offen stehen können."

- w -

Lahm bleibt bei seiner Warnung

Der frühere deutsche Nationalspieler Phillip Lahm wiederholte dagegen im aktuellen "Spiegel" seine Warnung vor einem Coming-out schwuler Fußball-Profis. "Ich stehe zu meinen Aussagen, dass man sich als junger Fußballer sehr gut überlegen muss, sich als homosexuell zu outen", sagte das Präsidiumsmitglied des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) dem Nachrichtenmagazin (Bezahlartikel). Ähnlich hatte sich der 37-Jährige zuletzt in seinem Buch "Das Spiel" geäußert. "Der Druck, der von außen kommen kann, auch über die sozialen Medien, kann sehr groß, sehr gefährlich sein, gerade für einen jungen Menschen", so Lahm. "Darauf wollte ich mit meiner Aussage hinweisen."

Élber: Regenbogenbeleuchtung ist keine Politik

Im Interview mit der "tz" kritisierte Giovane Élber auch das Verbot der UEFA, das Münchner Stadion beim EM-Spiel zwischen Deutschland und Ungarn in Regenbogenfarben zu beleuchten. "Was würde sich besser eignen als ein Großereignis wie die EM, um ein Zeichen für die LGBTQ-Gemeinde zu setzen?", sagte der ehemalige Stürmer. "Es ging dabei nicht um Politik, sondern lediglich um eine klare Haltung der deutschen Nationalelf gegenüber Ungarns Umgang mit Menschen, die nicht hetero sind."

Hätte die Uefa die Regenbogen-Beleuchtung einfach zugelassen, wäre sie zudem "imagetechnich besser damit gefahren", so der Ex-Bayern-Star. "So hat sich die Sache zum Nachteil der UEFA weltweit hochgeschaukelt. Sogar in Brasilien haben die Menschen über das Regenbogen-Verbot gesprochen."

Giovane Élber spielte 260 Mal für den VfB Stuttgart, den FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga und ist mit 133 Toren hinter Robert Lewandowski und Claudio Pizarro der drittbeste ausländische Torschütze der Ligageschichte. Mit dem FC Bayern wurde er je viermal deutscher Meister und DFB-Pokal-Sieger sowie 2001 Champions-League-Sieger. Élber spielte zudem zwischen 1998 und 2001 15 Mal für die brasilianische Nationalmannschaft. (cw)

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#1 BefreiendAnonym
  • 11.07.2021, 16:05h
  • Da kann ich mich ihm nur anschließen.

    Es ist vor allem ein Akt der persönlichen Befreiung, denn die ständige Selbstverleugnung, das ständige Aufpassen und die ständige Angst vor Enttarnung bleiben langfristig nicht ohne Folgen für die Psyche und irgendwann auch die körperliche Gesundheit.

    Die Zeit ist nun wirklich reif.
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#2 NevermindAnonym
  • 11.07.2021, 17:07h
  • Bundesliga-Fußball ist Hochleistungssport und ein hartes Geschäft, bei dem es um viel Geld geht und ein immenser Druck auf den Spielern lastet. Da kann ich Phillip Lahm schon verstehen, dass er jungen Spielern nicht raten will, hier noch eine weitere Angriffsfläche zu bieten. Für mich würde es erst mal reichen, wenn sich Spieler nach ihrem Karriereende outen würden. Außer Thomas Hitzelsperger müsste es doch noch viel mehr geben, die in den letzten 50 Jahren ihre Karriere beendet haben und so einem aktiven Spieler den Weg ebnen könnten. Und im Rest der Gesellschaft ist auch noch jeder zweite von uns ungeoutet, nicht mal Bill Kaulitz bringt >>ich bin schwul<< über die Lippen. Da gäbe es bestimmt noch einige, die sich eher outen sollten, als ein aktiver Fußballspieler.
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#3 GirlygirlEhemaliges Profil
  • 11.07.2021, 18:08h
  • Antwort auf #2 von Nevermind
  • Bill Kaulitz hat in mehreren Interviews über seine Beziehungen mit Männer und Frauen gesprochen. Das ist zwar nicht hetero aber auch nicht schwul.
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