Symbolbild: Die Berliner Polizei macht mutmaßlich LGBTI-feindlich motivierte Gewalt gezielt öffentlich (Bild: René Mentschke / flickr)
Vermutlich aus Schwulenhass wurde am Samstagabend ein Mann in Berlin-Friedrichshain von einem Unbekannten geschlagen und verletzt. Das meldete die Polizei der Hauptstadt am Sonntag.
Das 21 Jahre alte Opfer rief gegen 22.30 Uhr die Polizei zum S-Bahnhof Ostbahnhof und zeigte an, dass er kurz zuvor in Höhe einer Bushaltestelle in der Andreasstraße seinen 22-jährigen Freund küsste. Auf ihrem Weg zum Bahnhof soll sich dem Paar eine vierköpfige Männergruppe in den Weg gestellt haben. Beim Passieren des Quartetts habe ein Mann aus der Gruppe unvermittelt den 21-Jährigen mit der Faust gegen den Oberarm und den Kopf geschlagen.
Der Angreifer und seine Begleiter entfernten sich in Richtung S-Bahnhof. Der 21-Jährige erlitt leichte Verletzungen am Arm und im Gesicht, die nicht behandelt werden mussten. Die Ermittlungen dauern an und wurden – wie bei Hasskriminalität üblich – durch den Polizeilichen Staatsschutz des Landeskriminalamtes übernommen. Nähere Angaben zum Angreifer und der Männergruppe wurden im Polizeibericht nicht gemacht.
Zwei weitere queerfeindliche Vorfälle in der Nacht zu Samstag
Erst in der Nacht zu Samstag hatte die Berliner Polizei zwei Straftaten mit queerfeindlichem Hintergrund gemeldet. So wurde ein 26-Jähriger in Biesdorf von fünf Unbekannten unter homophoben Beleidigungen attackiert und verletzt. Einen weiteren Angriff gab es auf ein lesbisches Paar in der U-Bahnlinie 8 (queer.de berichtete).
Die Berliner Polizei macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt in ihren Berichten publik und meldet diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt haben eigene Ansprechpartner für LGBTI. (pm/cw)
Wie lange will die Politik noch tatenlos zusehen?