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Corona-Jahr 2
Berlin: Lesbisch-schwules Stadtfest auch 2021 abgesagt
Das Fest im Nollendorf-Kiez soll im nächsten Jahr zurückkehren. Derweil bereitet sich die Szene auf den CSD am 24. Juli vor.
- 15. Juli 2021, 20:02h 2 Min.
Mit mehr als 350.000 Besuchern gilt es als das größte seiner Art in Europa: das zweitägige lesbisch-schwule Stadtfest mit Bühnen und Ständen rund um den Nollendorfplatz in Berlin-Schöneberg. Nach Angaben der Veranstalter vom Donnerstag fällt das Fest, das schon 27 Mal stattfand, auch 2021 wegen Corona aus. Aufgrund der unberechenbaren Pandemie-Situation mit verschiedenen Virusvariationen müsse man die Reißleine ziehen, hieß es vom Verein Regenbogenfonds der schwulen Wirte gegenüber dem Magazin "Siegessäule".
Laut der aktuellen Corona-Beschränkungen in Berlin sind Großveranstaltungen nur mit bis zu 25.000 Teilnehmenden erlaubt, allerdings auch nur unter Bedingungen wie Impfnachweis oder negativer Schnelltest. Das gesamte Stadtfest-Areal in einem Wohngebiet rund um den schon in den 1920ern bei queeren Menschen populären Nollendorfplatz abzusperren, sei organisatorisch unmöglich.
Früher fand das Fest an einem Wochenende im sogenannten Pride-Monat Juni statt, dann im Juli. Diesmal war es erst optimistisch auf September und dann auf den 2. und 3. Oktober geschoben worden. Nun kündigen die Veranstalter das 28. Fest, das auch gerne von Politiker*innen und Promis besucht wird, für den 16. und 17. Juli 2022 an.
CSD ohne Abschlusskundgebung
Die diesjährige Parade zum CSD Berlin soll derweil unter dem Motto "SAVE OUR COMMUNITY – SAVE YOUR PRIDE" am 24. Juli mit fünf Trucks und insgesamt 76 Fußgruppen stattfinden. Es wird außerdem mit 20.000 Teilnehmern gerechnet, wie der veranstaltende Verein am Mittwoch mitteilte. Bevor der CSD im vergangenen Jahr coronabedingt ausfiel, waren 2019 rund eine Million Teilnehmende und Besucher*innen gezählt worden.
Ein Sprecher des Vereins begründete die geringe erwartete Teilnehmerzahl damit, dass die Corona-Maßnahmen viele Menschen abschreckten und der Verein abrate, aus anderen Städten anzureisen. Außerdem sei der CSD diese Jahr eine politischere Veranstaltung – "ohne 80 Trucks wie sonst üblich".
Eine Abschlusskundgebung ist nicht geplant – auf den Trucks soll es eine Mischung aus 50 Prozent Reden und 50 Prozent Musik geben. Die Demonstration beginnt um 13.00 Uhr in der Leipziger Straße zwischen Charlottenstraße und Axel-Springer Straße und soll gegen 17.00 Uhr nach dem Weg über Potsdamer Platz, Brandenburger Tor und Siegessäule an der Urania im Stadtteil Schöneberg enden. Die Eröffnungsrede hält Kultursenator Klaus Lederer (Linke).
#AlleInfosZumCSD ? Teil 1 ? Official CSD Berlin Pride ? am 24. Juli 2021! Liebe Community! Wir laden euch alle herzlich...
Posted by CSD Berlin – Berlin Pride on Wednesday, July 14, 2021
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Organisatorisch unabhängig vom "großen" CSD ist an dessen Vorabend am 23. Juli der Dyke* March Berlin geplant und bereits an diesem Samstag der zweite Marzahn Pride. In den letzten Wochen fand bereits ein Trans Pride und der Sternmarsch-CSD-Berlin-Pride statt. (dpa/afp/nb)
















Den Bars.
'Save our community' heißt also 'rettet Unternehmer und ihre zahlungskräftige Kundschaft'. Nur zu, sollen letztere doch erstere retten.
Was ist mit denen, die sich Saus & Braus nicht leisten können - Mehrfach-Diskriminierung, Ausgrenzung, Armut? Die Bars haben ja mehr gelitten als sie. Klar.
Demzufolge können sich die Veranstalter ihre 'gesellschaftspolitischen Erklärungen' in ihre schicken Frisuren schmieren. Der blanke Hohn.
Da müssen die wirklich Marginalisierten eben ihre eigenen Prides auf die Beine stellen. Ein Anfang ist gemacht.
Denn für wen der Berliner CSD da ist, zeigt sich zuverlässig jedes Jahr.
Naja - wer cis weiblich ist, kann ja am Tag vorher schon anfangen auf dem dyke Sternchen march und sich fröhlich mit den TERFs verschwistern.
Ein Gutes hat jeder Berliner CSD: Ende Juli ist er vorbei.