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Polizeibericht

Berlin: Schwules Paar in U-Bahn attackiert

Zwei Vorfälle vor dem CSD: Am Freitag griff ein 18-Jähriger in der U1 einen 51-Jährigen und seinen 50-jährigen Partner an. Die Gedenktafel für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung wurde erneut beschädigt.


Der Angriff auf das schwule Paar ereignete sich in einem Zug am U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof (Bild: Michael F. Mehnert / wikipedia)
  • 24. Juli 2021, 09:21h 8 2 Min.

Es ist vermutlich kein Zufall: Jedes Jahr rund um den CSD werden in Berlin mehr Straftaten mit einem mutmaßlich queerfeindlichen Hintergrund gemeldet. Am Freitag kam es laut Polizeibericht vom Samstag zu zwei Vorfällen.

Die erste Tat ereignete sich am Nachmittag in einem U-Bahnwaggon in Kreuzberg. Gegen 17.15 Uhr saß ein schwules Paar in einem Wagen der U1, als es während der Fahrt von einem zunächst Unbekannten angesprochen, bedroht und schwulenfeindlich beleidigt wurden. An der Station Görlitzer Park schlug der Angreifer dann den 51-Jährigen mehrfach mit der Faust. Andere Fahrgäste konnten ihn von seinem Opfer wegziehen.

Der 18-jährige Angreifer wurde gefasst

Am Bahnhof Schlesisches Tor verließ der Angreifer den Zug und flüchtete. Alarmierte Einsatzkräfte konnten den 18-Jährigen jedoch in der Nähe stellen und nahmen ihn mit zum Polizeiabschnitt. Nach den polizeilichen Maßnahmen konnte er die Dienststelle wieder verlassen.

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Der attackierte 51-Jährige erlitt leichte Verletzungen, lehnte aber eine medizinische Versorgung ab. Sein ein Jahr jüngerer Partner blieb unverletzt. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen wegen Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung übernommen. Nähere Angaben zum Angreifer wurden wie bei Erstmeldungen üblich im Polizeibericht nicht gemacht.

Gedenktafel zum wiederholten Mal beschädigt

Der zweite Vorfall betrifft die im Magnus-Hirschfeld-Ufer aufgestellte Gedenktafel für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung. Die Besatzung einer Polizeistreife stellte gegen 18.30 Uhr fest, dass Teile der auf dem Denkmal abgebildeten Gesichter ausgebrannt wurden. Zu sehen sind dort die LGBTI-Aktivisten Anita Augspurg (1857-1943), Karl Heinrich Ulrichs (1825-1895) und Magnus Hirschfeld (1868-1935). Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung übernommen.


Die Gedenktafel nach einer früheren Beschädigung (Bild: Sara Rigotti / LSVD Berlin-Brandenburg)

Die Gedenktafel war bereits in den vergangenen Jahren mehrfach beschädigt oder verbogen worden, zuletzt im Mai 2021 und im April 2021. Weitere Vandalismus-Fälle wurden von der Polizei im August 2019, im Oktober 2018 und im August 2017 gemeldet.

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Die Berliner Polizei macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt in ihren Berichten publik und meldet diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt haben eigene Ansprechpartner für LGBTI. (pm/cw)

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#1 LotiAnonym
  • 24.07.2021, 11:40h
  • Die beiden Opfer sollten unbedingt eine gesicherte Anzeige stellen, sonst verläuft sich das ganze Geschehen noch im Sande. Ich weiß wovon ich hier berichte.
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#2 LotiAnonym
  • 24.07.2021, 11:55h
  • Antwort auf #1 von Loti
  • Anmerkung dazu. Auch einen Anwalt hinzuziehen halte ich für sehr ratsam. Der Täter ist erst 18 Jahre alt und muß unbedingt mal mit aller Härte vor ein Gericht in seine Schranken verwiesen werden. Sonst gibt es mit Sicherheit wieder nur ein Du,Du,Du und das wars dann auch schon.
  • Direktlink »
#3 gastAnonym
  • 24.07.2021, 12:02h
  • Die Anzeigen die hoffentlich gestellt werden, sind vermutlich ein Fall "für die Katz". Die Justiz in der Hauptstadt kommt schon mit dem alltäglichen Schreibkram kaum hinterher - und ein 18 Jähriger "Bengel" wird höchstens - wenn überhaupt - Bewährung und /oder Sozialstunden aufgebrummt bekommen.
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