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Berlin

Zehntausende Menschen beim CSD Berlin

Erheblich mehr Menschen als erwartet beteiligen sich an der CSD-Parade in Berlin. Abstandsregeln werden teilweise nicht eingehalten, nicht alle Teilnehmenden tragen die vorgeschriebenen Masken.


Wenig Abstand, nicht alle tragen Masken: Menschenmassen in der Leipziger Straße (Bild: RegBerlin / facebook)
  • 24. Juli 2021, 15:29h 45 3 Min.

Ausgelassen und bunt verkleidet haben sich in Berlin-Mitte am Samstag zehntausende Menschen zum Christopher Street Day versammelt. Trotz Alkoholverbots und strenger Sicherheitsauflagen wegen der Corona-Pandemie feierten und tanzten die Menschen am Samstag zu Techno-Bässen von mehreren Lastwagen und demonstrierten für LGBTI-Rechte im In- und Ausland. Nach späteren Angaben der Polizei vom frühen Samstagabend beteiligten sich rund rund 65.000 Menschen an der Demonstration unter dem Motto "Save our community – save your pride". Eröffnet wurde sie von Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke), der unter Jubel des Publikums vorschlug, Berlin zur "queeren Freiheitszone" auszurufen.

Die meisten Feiernden trugen Mund-Nasen-Schutz, viele in Regenbogenfarben, doch nicht immer wurden die Coronaregeln eingehalten. "Krass voll an der Ecke Leipziger/Friedrichstraße – und man muss ehrlich sagen, dass nicht alle Maske tragen", schrieb der "Queerspiegel" auf Twitter. In sozialen Medien äußerten sich Menschen besorgt über ein mögliches "Superspreader-Event". Ein User schrieb: "Haben die Gays in Berlin Corona besiegt oder was ist da los?".

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Polizei soll bereits mit Abbruch gedroht haben

Immer wieder riefen die Organisator*innen über Lautsprecher dazu auf, die Maskenpflicht sowie Abstände einzuhalten. Auch die Polizei machte die Teilnehmenden unter anderem über Twitter auf die geltenden Bestimmungen aufmerksam. Laut "Queerspiegel" soll sie mit einem Abbruch der Demonstration gedroht haben, sollten es weiterhin Verstöße geben. Zu größeren Zwischenfällen kam es jedoch nicht. Teilnehmende äußerten Verständnis für die Maßnahmen und lobten den friedlichen Ablauf des Umzugs.

Twitter / PolizeiBerlin_E
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Die Polizei rechnete zunächst mit rund 20.000 Teilnehmenden – es kamen jedoch erheblich mehr. "Durch die Pandemie wird die diesjährige Demonstration ihren Fokus auf eine nahezu reine Demo mit Protestzug-Charakter legen", hatten die Veranstalter*innen zuvor angekündigt. Der Zug setzte sich am frühen Samstagnachmittag in der Leipziger Straße in Bewegung und zog zunächst in Richtung Potsdamer Platz. Die Route geht vorbei am Brandenburger Tor in Richtung Siegessäule und soll an der Urania in Schöneberg enden (queer.de berichtete). Zur Entzerrung fahren die fünf Lastwagen mit deutlichem Abstand voneinander. Von ihnen gibt es abwechselnd zu Musik Redebeiträge; auf eine Abschlusskundgebung wurde verzichtet.

Aufgrund der Sicherheitsabstände zog sich der Aufzug laut Polizei sehr in die Länge. Während die Spitze des Zugs gegen 15 Uhr bereits das Ziel erreicht hatte, hatten hintere Teile gerade erst das Brandenburger Tor passiert. Die Polizei setzte deshalb zur besseren Übersicht einen Hubschrauber ein.

Müller ruft zu Solidarität mit Queers in aller Welt auf

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) rief anlässlich des CSD zur Solidarität mit verfolgten LGBTI auf. Zwar sei das heutige Berlin "weltoffen und liberal", jedoch sei auch in der "Regenbogenhauptstadt Europas" homophobes Denken und Handeln ein Problem, erklärte Müller am Samstag. "Dem müssen wir uns gemeinsam entgegenstellen."

In vielen anderen Ländern weltweit sei die Situation für die LGBT-Community deutlich schwieriger als hierzulande, selbst in Europa, fuhr Müller fort. Daher müsse auch an diejenigen Menschen gedacht werden, die bei ihrem Engagement für Gleichstellung und Respekt "in Kauf nehmen müssen, ausgegrenzt, verfolgt oder inhaftiert zu werden".

Bereits Ende Juni demonstrierten in der Hauptstadt unter dem Dach des alternativen "CSD Berlin Pride" mehrere Tausend Menschen in drei Protestzügen (queer.de berichtete). Vor einer Woche fand zudem zum zweiten Mal der Marzahn Pride statt (queer.de berichtete), am Freitagabend beteiligten sich über 1.000 Menschen am inzwischen traditionellen Dyke* March. In Kreuzberg beteiligten sich am Samstagnachmittag geschätzt über 1.000 Menschen an einem "Internationalistischen Queer Pride", der unter anderem von Gruppen aus der antisemitischen BDS-Bewegung organisiert wurde. Dabei wurden auch antisemitische und antiisraelische Plakate gezeigt und entsprechende Parolen skandiert. (cw/dpa/AFP)

Wöchentliche Umfrage

» Sind CSDs mit Zehntausenden Menschen in der Pandemie verantwortungsvoll?
    Ergebnis der Umfrage vom 26.07.2021 bis 02.08.2021
Galerie:
CSD Berlin 2021
132 Bilder

#1 LotiAnonym
  • 24.07.2021, 17:36h
  • Darf ich hier ganz vorsichtig auch darauf aufmerksam machen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Teilnehmer*innen bereits zweimal geimpft worden sind? In Berlin gab es eine hohe Anzahl an Impfwillige, die all die Angebote in den jeweiligen Bezirken genutzt haben. Ich persönlich bin erst einmal geimpft und somit blieb ich der Demonstration fern.
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#2 MagsAnonym
  • 24.07.2021, 18:04h
  • Auch wenn viele geimpft sind, eine Veranstaltung in der Größe in dieser Zeit ist nicht gerade vernünftig. Und wenn dann die Infektionszahlen ordentlich ansteigen, dann wars die LGBTQ+-Community. Ob das dann für einen positiven Eindruck sorgt möge jeder für sich entscheiden.
  • Direktlink »
#3 svenAnonym

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